Die Nachfrage nach den Früchten mit dem hohen Eiweißgehalt steigt durch den Trend zu mehr vegetarischer und veganer Ernährung deutlich an. Da will man nun auch in Bayern mit regionaler Bio-Ware eine Nische besetzen. Und nicht nur deshalb: "Linsen lockern die Fruchtfolge auf. Hülsenfrüchte ziehen Stickstoff aus der Luft und speichern ihn. Die nachfolgende Kultur auf dem Feld kann diesen dann nutzen", sagt Eisenmann.
Kaum Buschbohnen in Bayern
In Bayern wird nun versucht, vor allem die den französischen Le-Puy-Linsen ähnlichen Anicia-Linsen und Beluga-Linsen anzubauen. Ziel des Projektes sei es, die richtigen Sorten für Bayern zu finden und Anbauempfehlungen zu geben. Für die Vermarktung muss neben der Direktvermarktung in Hofläden ein Netzwerk aufgebaut werden. Gerade die Reinigung, also die Trennung vom Getreide, ist aufwendig und teuer.
Neben Linsen sollen in Bayern auch Buschbohnen angebaut werden. Stangenbohnen sind zwar in vielen Gärten populär, Buschbohnen werden aber kaum angebaut. Dabei haben sie für die Landwirtschaft einen entscheidenden Vorteil: Sie können maschinell geerntet werden. Die ersten Erkenntnisse hat man wie bei den Linsen schon bei standardisierten Versuchen mit unterschiedlichen Sorten am LfL-Standort in Ruhstorf an der Rott (Landkreis Passau) gewonnen, etwa auch mit Kidney- oder Borlotti-Bohnen.
In diesem und im kommenden Jahr werden Demonstrationsversuche bei landwirtschaftlichen Pionier-Betrieben durchgeführt. "Da ist es aber noch viel schwieriger, Saatgut zu bekommen, als bei den Linsen", sagt Eisenmann. Nachdem die anderen Sorten nicht so erfolgversprechend waren, will man es in Bayern nun vor allem mit "Black Turtle" versuchen, einer Schwarze-Bohnen-Sorte.
Kichererbsenanbau bei Schwabach
In diesem Jahr steigt die Lfl zudem beim Kichererbsen-Anbau ein. Dabei ist man in Bayern noch ganz am Anfang. Der Anbau gilt als schwierig, die Erträge schwanken stark, die Pflanzen sind anfällig für Krankheiten.
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Klaus Hörndler aus Unterbaimbach bei Schwabach will es trotzdem wagen. Er hat einen gemischten Betrieb mit Pferdepension, Rinder- und mobiler Hühnerhaltung, baut Dinkel und Roggen für die Mühle und Futter für die Tiere an. Und in diesem Jahr auch erstmals einen halben Hektar Kichererbsen.
"Wir wollten in unserem Hofladen auch mal was anderes anbieten als das Übliche. Die Ernährung geht ja ein bisschen weg von Fleisch und Wurst", erklärt Hörndler. Schnell fiel die Wahl auch Kichererbsen. Weil Saatgut dafür schwer zu bekommen ist, kontaktierte er die LfL und wurde so zu einem Teil des Speiseleguminosen-Projekts.
Ernte mit dem Mähdrehscher
500 bis höchstens 1000 Kilogramm Ertrag kann er sich in diesem Jahr erhoffen, wegen der geringen Menge müssen die Kichererbsen wohl von Hand sortiert werden. Die Ernte selbst kann der Mähdrescher übernehmen. "Für den Boden sind die Kichererbsen super. Sie brauchen praktisch keinen Dünger und verbessern die Bodenfruchtbarkeit", sagt Hörndler. Jetzt müssen sie nur noch wachsen.