Laternenzüge
"Ich geh' mit meiner Laterne": St. Martin 2024 - Herkunft und Bedeutung
11.11.2024, 07:11 UhrDer Martinstag 2024 wird im Gedenken an den Bischof Martin von Tours gefeiert, der im vierten Jahrhundert nach Christus in Frankreich lebte. Und das nicht nur in Deutschland und Frankreich: Auch in England, Dänemark, Österreich, Italien und weiteren Ländern wird der Martinstag begangen. Ausgewählt wurde hierfür der 11. November, da Martin an diesem Tag im Jahr 397 begraben wurde.
Die Legende, dass der heilige Martin als Soldat oder Bischof mit einem roten Mantel durch die Kälte ritt und diesen mit einem Armen teilte, kennen wohl die meisten Kinder aus Liedern und Umzügen. Doch wer war Sankt Martin eigentlich - und warum gibt es einen Martinstag?
Das Leben von Sankt Martin
Als Sohn eines Offiziers im heutigen Ungarn geboren, schlug der spätere Heilige nach dem Willen seines Vaters erst eine Laufbahn im Militär ein. Mit 15 Jahren war er bereits einer der Leibwächter des Kaisers. Trotz seines Wunsches, aus dem Militär entlassen zu werden, um Gott ganz dienen zu können, leistete er der Überlieferung nach 25 Jahre Dienstzeit im Heer ab. Anschließend lebte er erst als Einsiedler in Italien und gründete dann im heutigen Frankreich mehrere Klöster und Kirchen.
Die Mantelteilung, für die Sankt Martin bekannt ist, hat sich vermutlich in Frankreich vor der Stadt Amiens zugetragen. Dort soll der Soldat Martin im Winter einen unbekleideten Bettler angetroffen haben. Um diesen zu bekleiden, zerschnitt er seinen Mantel und gab die Hälfte ab. In der Nacht darauf sei ihm dann im Traum Jesus Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel.
Ist der Martinstag 2024 ein Feiertag?
Ein Feiertag ist der Martinstag am Montag, 11. November 2024, leider nicht. Arbeitnehmer müssen regulär arbeiten und Kinder in die Schule. Wann die Feiertage 2024 in Bayern sind, sehen Sie hier. Zudem lesen Sie bei uns, wie Sie mit Brückentagen ihren Urlaub am besten nutzen können.
Die Bräuche zu Sankt Martin
Am Martinstag am 11. November 2024 ziehen vielerorts Kinder mit Laternen durch die Dämmerung und singen dabei Lieder. Begleitet werden sie dabei oft von einem Soldaten mit rotem Mantel, der diesen am Schluss teilt. Dabei ist der Mantel damals vermutlich weiß gewesen. Das war die Farbe des Überwurfs, den Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde getragen haben dürfte. Trotzdem wird er in der Regel mit einem roten Mantel dargestellt - der klassischen Offiziersfarbe.
Der Laternenbrauch geht möglicherweise auf die Lichterprozession zurück, mit der der Heilige nach seinem Tod zurück nach Tours überführt wurde.
Dass am 11. November eine Martinsgans verspeist wird, ist einer der gängigeren Bräuche des Martinstags. Historiker vermuten, dass zur Zeit des Lehenswesens Pächter eine Gans an den Grundbesitzer abgeben mussten. Folglich bot es sich für diesen an, einen Gänsebraten als Festessen zu verspeisen. Außerdem gibt es die Legende, dass Martin sich einmal in einem Gänsestall versteckt habe, weil er aufgrund seiner Bescheidenheit nicht zum Bischof geweiht werden wollte. Da die Gänse laut geschnattert hätten, sei er dort aber gefunden worden. Auch daher könnte die Martinsgans kommen.
In Franken feiert man statt Sankt Martin eher den Pelzemärtel - das ist aber nicht die gleiche Person. Mehr über den Pelzemärtel lesen Sie hier.