Mediziner werben für Knochenmarkspende

05.05.2010, 00:00 Uhr

Am Freitag und Samstag wollen die engagierten jungen Leute möglichst viele Menschen zu einer kurzen, schmerzlosen Typisierung für die Knochenmarkspender-Datei gewinnen. Es ist nur ein kleiner Pieks, aber der kann das Leben von Leukämie-Patienten retten. Nur einen einzigen Tropfen Blut brauchen Ärzte, um die Gewebemerkmale eines Menschen zu analysieren und zu überprüfen, ob ein potenzieller Knochenmark-Spender und ein Empfänger zusammenpassen.

»Man lässt sich wirklich nur einmal kurz stechen«, erklärt Alina Bacher, die Sprecherin der Erlanger Initiative. »Es ist doch eine gute Sache, wenn man mit so wenig Aufwand helfen kann.«

Die 25-Jährige weiß, dass viele Menschen Vorbehalte gegen die Typisierung haben. Dafür werde eben nur Blut gebraucht, keineswegs (gleich) Knochenmark. »Viele verwechseln auch Knochenmark und Rückenmark«, erklärt Bacher. Bei der Typisierung für die Speicherung in der Datei geht es um einen Tropfen Blut, und auch eine spätere Spende kann unter Umständen auf ähnlichem Wege passieren: Inzwischen sei es möglich, die benötigten Stammzellen aus dem Blut zu waschen. Statt einer Operation müsste ein Spender in diesem Fall nur eine Art größere Blutspende über sich ergehen lassen.

Bacher studiert im siebten Semester. In der vergangenen Vorlesungszeit wurde sie erstmals mit dem Fall eines Leukämie-Patienten konfrontiert. Das hat sie beeindruckt: »Wenn wenn man mal sieht, dass man diese Patienten wirklich heilen kann, das ist schon eindrucksvoll.«

Gut 50 Helfer gehören inzwischen zu »Uni hilft«. Bei der Typisierungsaktion am Wochenende wird auch jede Hand gebraucht: Zwölf Liegen werden im Erlanger Pacelli-Haus (Sieboldstraße 3) stehen, damit möglichst vielen Kandidaten gleichzeitig der eine Blutstropfen abgenommen werden kann. »Zum Glück dürfen Medizinstudenten Blut abnehmen«, sagt Bacher.

Die Aktionen der vergangenen Tage waren »super«. Die Veranstaltungen hätten großes Interesse gefunden, auch einige Spenden konnten gesammelt werden. Ein Benefizkonzert habe 400 Besucher ins E-Werk gelockt: »Ein toller Erfolg.« Nun hofft Alina Bacher, dass möglichst viele Menschen ein Tröpfchen Blut opfern, denn: »Jeder sollte sich typisieren lassen, schließlich schadet es ja nicht. Im Gegenteil: Es hilft!« Florian Heider

Die Studenten-Initiative im Internet: www.uni-hilft-erlangen.de

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