Urteil gefällt
Messerattacke in ICE bei Seubersdorf: Täter muss 14 Jahre in Haft
23.12.2022, 11:08 UhrDas Oberlandesgericht München sprach den Mann unter anderem des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Im Zentrum des Prozesses stand die Frage, ob es die Tat eines Dschihadisten oder die eines psychisch Kranken war. Nach der Tat war der Mann in eine psychiatrische Klinik gekommen, weil man von einer paranoiden Schizophrenie ausgegangen war. Doch mehrere Gutachten kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass der 27-Jährige schuldfähig ist.
Seit 19. Januar befand er sich in Untersuchungshaft. Beim Prozess vor dem Oberlandesgericht München gingen die Auffassungen über den psychischen Zustand des Mannes jedoch weit auseinander. So forderte die Verteidigung des Täters für ihren Mandanten einen Freispruch. Er leide unter einer paranoiden Schizophrenie und habe die ihm vorgeworfenen Taten in einem Zustand der Schuldunfähigkeit begangen.
Die Bundesanwaltschaft sah das hingegen anders und forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe - unter anderem wegen dreifachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung aus niedrigen Beweggründen. Sie sah in der Tat einen dschihadistischen Hintergrund und warf dem Mann vor, eine psychische Erkrankung nur zu simulieren. Drei psychiatrische Sachverständige waren sich im Prozess zuletzt einig gewesen, dass der Mann nicht psychisch krank gewesen sei.
Die Richter folgten nun der Einschätzung der beauftragten Sachverständigen und schlossen eine psychische Erkrankung zum Tatzeitpunkt aus.
Dieser Artikel wurde um 11.08 Uhr aktualisiert
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