Metropolregion: Siegfried Balleis beerbt Ulrich Maly

29.10.2011, 10:20 Uhr
Als Malys Nachfolger wurde der Erlanger OB Siegfried Balleis (CSU) gewählt

© Fränkischer Anzeiger Als Malys Nachfolger wurde der Erlanger OB Siegfried Balleis (CSU) gewählt

„Ich bin mit dem Erreichten zufrieden“, zog Ulrich Maly für sich eine überwiegend positive Bilanz nach sechs Jahren als oberster Ratsvorsitzender der Metropolregion. „Wir haben Nordbayern mehr auf den Wahrnehmungsschirm in München gebracht – und das allein ist ja schon mal was wert.“

Der Nürnberger OB gibt sein Amt ab, weil er befürchtet, als Präsident des bayerischen Städtetags, der auch südbayerische Kommunen gleichberechtigt vertreten muss, in einen Interessenkonflikt zu geraten.

Als Nachfolger wurde der Erlanger OB Siegfried Balleis (CSU) gewählt, der vom bisherigen zweiten Vorsitzenden, dem Landrat Günther Denzler (CSU), und dem Neumarkter OB Thomas Thumann (Freie Wähler) als ebenfalls neu gewählten dritten Vorsitzenden unterstützt wird.

Als wichtigste interne Errungenschaft der Metropolregion hob Maly heraus, dass große und kleine Kommunen auf „gleicher Augenhöhe“ diskutiert und Entscheidungen getroffen hätten. Eine weitere „Essenz der letzten sechs Jahre“ sei die praktizierte Subsidiarität gewesen: „Wir haben nur die Dinge gemeinsam erledigt, die keiner alleine besser hätte erledigen können“, erläuterte der scheidende Ratsvorsitzende. Zudem lobte er die „dezentralen Arbeitsformen“ in den Foren, die dazu geführt hätten, dass viele Initiativen „wie in der Graswurzelbewegung“ von unten gekommen seien.

Und genau diese dezentralen Strukturen sollen, betonte Nürnbergs OB, auch erhalten werden, wenn in naher Zukunft die Organisation der Metropolregion erweitert wird.

Metropolregion: Siegfried Balleis beerbt Ulrich Maly

Nach Malys Abschiedsrede stellte Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken, ein Konzept vor, mit dem die regionale Wirtschaft mehr als bisher in die Metropolregion eingebunden werden soll.

Aus einem Workshop mit dem Beratungsunternehmen IFOK GmbH hat sich die Idee entwickelt, einen Verein „Wirtschaft für die Metropolregion“ zu gründen, der gleichberechtigt mit dem Rat agiert und wie letzterer ebenfalls drei seiner Mitglieder in den Steuerungskreis entsenden darf.

Die Hauptaufgabe des Wirtschaftsvereins soll die Verwaltung der finanziellen Mittel für die Metropolregion sein. Lötzsch erhofft sich davon unter anderem auch ein verstärktes finanzielles Engagement nordbayerischer Unternehmen im Verbund der fränkischen Städte und Gemeinden. Geplant ist, die neuen Strukturen bei einer Ratssitzung im Januar 2012 zu beschließen.

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