Mit Medizin und Technik zum Mundmodell
10.08.2009, 00:00 Uhr
«Wir entwickeln und gestalten Prozesse, Produkte und Verfahren, die der Gesundheit des Menschen und seinem Schutz dienen», sagt Patrick Brendel, der zu den ersten Erlanger Studenten des Life Science Engineerings zählt. Sie beschäftigen sich mit Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie – allerdings stets aus der Sicht eines Ingenieurs. Grundsätzlich sollen die zukünftigen Life Science Engineers also lernen, naturwissenschaftliche Kenntnisse in technische Lösungen umzusetzen.
Theorie und Praktika
«Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass Life Science Engineering auch sehr viel mit Technik zu tun hat», sagt Brendel. Fast zwei Drittel der Kommilitonen, die mit dem Viertsemester ins Studium starteten, haben inzwischen abgebrochen. «Viele haben einfach ein naturwissenschaftliches, medizinisches und pharmazeutisches Studium erwartet», vermutet der 25-Jährige. «Als es dann aber auch um Physik und Technik ging, haben sie die Flucht ergriffen.»
So stehen neben Genetik, Mikrobiologie, organischer und anorganischer Chemie, sowie Immun- und Infektionsbiologie, auch Konstruktionslehre, Experimentalphysik, mechanische Verfahrenstechnik, chemische Thermodynamik und jede Menge Mathe auf dem Studienplan.
Ergänzt wird die Theorie durch studienbegleitende Praktika: Brendel arbeitet zurzeit mit einigen Kommilitonen an einem Mundmodell, das klären soll, wie das Mundgefühl entsteht und welche Ursachen es hat. «Damit soll der Industrie ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, das ermöglicht, das Mundgefühl vorauszusagen, ohne aufwendige Tests durchführen zu müssen», erklärt der Student aus Hof.
Am Studiengang Life Science Engineering gefällt Brendel vor allem die Mischung. «Medizin, Pharmazie, oder Chemie hätte ich als eigenständige Fächer nie studiert», sagt der gelernte Textilmechaniker, «es ist gerade die Kombination, die sie interessant macht.»
Nach seinem Bachelor möchte Brendel noch den Master absolvieren und danach eventuell promovieren. «Ich kann mir meine Zukunft sehr gut in der Lehre und Forschung vorstellen», sagt er. «Es macht mir viel Spaß, anderen etwas beizubringen.» Mögliche Berufsfelder ergeben sich für die Absolventen des Life Science Engineerings aber auch in der Pharmazie und Medizin, sowie in der Kunststoff-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.
Christin Nünemann
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