Mordfall Peggy: Polizei nimmt Verdächtigen fest

11.12.2018, 17:11 Uhr
Mordfall Peggy: Polizei nimmt Verdächtigen fest

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Durch neue Ermittlungserkenntisse am Fundort der sterbliche Überreste von Peggy Knobloch geriet der 41-Jährige aus dem Landkreis Wunsiedel erneut in den Fokus der Polizei. Manuel S. gestand bereits vor Wochen, die Leiche des jungen Mädchens an einer Bushaltestelle in Lichtenberg entgegen genommen zu haben. Kriminalbeamte nahmen den Tatverdächtigen am Montag fest.

Es bestehe ein dringender Tatverdacht, dass "der Mann selbst Täter oder Mittäter" an Peggys Tötung war und anschließend den leblosen Körper in einem Wald ablegte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Außerdem stehe im Raum, dass mit der Tötung eine zuvor begangene Straftat verdeckt werden sollte.


Fall Peggy: Chronik einer einzigartigen Kriminalgeschichte


Der 41-Jährige hatte keine Angaben gemacht, den Tatvowurf aber durch seinen Verteidiger bestreiten lassen, so die Polizei. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth hat am Dienstag Haftbefehl wehen Mordes gegen den Tatverdächtigen erlassen, er befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Im September gestanden

Manuel S., der bereits unmittelbar nach dem Verschwinden Peggys ins Visier der Ermittler geriet, gestand erst im September, den leblosen Körper der damals Neunjährigen im Mai 2001 in einen Wald nach Thüringen gebracht zu haben. Trotzdem wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt, weil sich kein dringender Tatverdacht gegen den Bestatter ergeben habe. Laut MDR soll Manuel S. kurz nach dem Verschwinden Peggys in angetrunkenem Zustand gesagt haben, dass er die Leiche des Mädchens vergraben habe. Einen Mord oder ein Tötungsdelikt habe der Mann immer geleugnet.

Peggys Schicksal zählt zu den rätselhaftesten Vermisstenfällen in Deutschland. Im Mai 2001 war die damals neun Jahre alte Schülerin im oberfränkischen Lichtenberg spurlos verschwunden. Erst am 2. Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammler zufällig ihre sterblichen Überreste im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen. Große Verwirrung entstand kurze Zeit später, als die Ermittler DNA-Spuren des Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt an der Fundstelle entdeckten.

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