Zwei Männer mussten in die Klinik

Nach verbotenem Duell bei Burschenschaft: Erlanger Studenten in Aufruhr

Elke Graßer-Reitzner (NN), Jonas Miller (BR) und Sharon Chaffin (EN)

Textchefin und Rechercheteam

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4.3.2023, 06:00 Uhr
Für die Mensuren müssen die Duellanten Helme, Säbel und Schutzbrillen tragen. Doch gelegentlich werden die Sicherheitsvorschriften umgangen. In Erlangen verletzten sich zwei Männer nun 

© imago images/imagebroker, NNZ Für die Mensuren müssen die Duellanten Helme, Säbel und Schutzbrillen tragen. Doch gelegentlich werden die Sicherheitsvorschriften umgangen. In Erlangen verletzten sich zwei Männer nun 

Anfang Februar mussten zwei 21-jährige Männer vom Burschenschaftshaus der Germania in Erlangen in die 200 Meter entfernte Uniklinik gebracht werden. Für einen von ihnen wurde für die kurze Strecke ein Rettungswagen gerufen, denn der Mann schwebte in Lebensgefahr: Ihm war bei einem verbotenen Duell eine Arterie durchtrennt worden. Beim anderen wurde ein Aufenthalt in der Klinik nötig, weil ein "Knochenlappen circa 1 Zentimeter tief in die Kalotte eindrang und senkrecht nach oben stand", wie aus einer internen Kommunikation hervorgeht. Erst durch die Verletzungen kam die Sache überhaupt ans Licht.

Diesen internen Unterlagen, die dem gemeinsamen Rechercheteam von Nürnberger Nachrichten und Bayerischem Rundfunk vorliegen, zufolge hatte die Turnerschaft Munichia Bayreuth zu einer sogenannten Pro-Patria-Suite zur Burschenschaft in der Hugenottenstadt geladen. Eine solche PP-Suite dient meist der Ausfechtung von Ehrenhändeln. Satisfaktionsduelle jedoch sind in Deutschland verboten.

Doch sie werden dennoch durchgeführt. Immer wieder, auch in der Region. Jetzt sind die Burschenschafter in Aufruhr. Warum das so ist, was die Polizei bei ihren Ermittlungen erlebt, was eine Pro-Patria-Suite von einer gewöhnlichen Mensur unterscheidet und was es mit der "klinischen Abfuhr" auf sich hat, erfahren Sie hier auf NN.de.

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