Bei den Staufer Jungs fit gehalten
2.4.2008, 00:00 UhrHerr Göhring, der Aufstieg ist in trockenen Tüchern. Spielen Sie nächstes Jahr vielleicht doch wieder in Stauf?
Mario Göhring: Es ist noch nichts entschieden, aber das ist eher unwahrscheinlich, dass ich bleibe. Ich bin ja selbst erst 25 Jahre, war bereits sieben Jahre Profi und suche einfach wieder eine Herausforderung auf dieser Ebene.
Warum dann das Gastspiel in Stauf?
Göhring: Das hat sich so ergeben. Nach der Saison 2006/07 habe ich beschlossen, dass es das für mich war bei den Nürnbergern und ich dort nicht mehr weiter als Profi in der zweiten Liga spielen möchte. In dieser Saison waren die ehemaligen Sellbytel-Baskets Nürnberg aus der 1. Bundesliga abgestiegen. Danach war ich vereinslos. Da ich aber schon zuvor immer wieder zwischen zwei Spielzeiten mit den Staufer Jungs trainiert habe, hielt ich mich auch im letzten Sommer hier fit; somit bestanden die Kontakte schon länger. Irgendwann sind die Staufer an mich herangetreten und haben mir angeboten, bei ihnen mitzuspielen, der Spielpraxis wegen.
Und da haben Sie spontan zugesagt?
Göhring: Ganz so war es nicht. Ich habe mir das vorher schon überlegt und auch zusichern lassen, dass ich die Freigabe erhalte, sobald ich das möchte. Da ich die Leute dort kenne, kann ich mir diesbezüglich sicher sein. Das war wichtig für mich.
In Stauf spielen Sie mit Amateuren. Wie schätzen Sie die Mannschaft ein?
Göhring: «Ich denke, die Mannschaft hat eine sehr gute Mischung. Ein paar erfahrene Spieler, aber auch die nötigen jungen Leute. Die werden ihr Ding auch in der Oberliga machen. Da bin ich mir sicher.
Und Sie selbst?
Göhring: Ich habe im letzten Sommer mehrere Angebote bekommen. In erster Linie aus der 2. Liga. Auch ein paar Probetrainings habe ich absolviert. Aber bisher war noch nicht das Richtige dabei. Ich halte weiterhin Augen und Ohren offen. Zudem werde ich mich jetzt in der Sommerpause wiederum mit einigen Trainern in Verbindung setzen, zu denen ich aus vergangenen Tagen noch einen guten Kontakt habe.
Woran ist eine Verpflichtung bisher immer gescheitert?
Göhring: Das hat verschiedene Gründe. Ich will sichergehen, dass ich mich in einer neuen Mannschaft wohlfühle. Die Chemie muss stimmen. Das ist wie in einer Beziehung, schließlich verbringt man ja viel Zeit mit dem Team. Und, das gebe ich offen zu, auch der finanzielle Rahmen muss stimmen. Man soll mich nicht falsch verstehen, aber Basketball in Deutschland hat mit den Gehältern im Fußball nichts gemein. Ich will damit nicht reich werden, aber es sollte schon sichergestellt sein, dass das Engagement am Ende nicht zu einem Draufzahl-Geschäft für mich wird.
Ist die Entfernung auch ein Kriterium?
Göhring: Eigentlich nicht. Mit meinem Studium bin ich fast fertig, beruflich bin ich noch nicht eingespannt. Ich bin also in der besten Situation überhaupt.
Während des Studiums waren Sie auch mal eine Zeitlang im Mutterland des Basketballs aktiv. Ist Amerika oder allgemein das Ausland auch eine Alternative?
Göhring: Ja, ich war 2003 für ein Semester an der University of Maine immatrikuliert. Das war eine sehr gute Erfahrung, die ich für nichts eintauschen möchte. Das Ausland allgemein ist schon eine Alternative, die es sich lohnt, in Betracht zu ziehen. Aber im Moment konzentriere ich mich eher darauf, in Deutschland ein Team zu finden. Interview: MATTHIAS MEDERER