Blick in Repro-Stall und Melkkarussell
16.11.2017, 10:34 UhrZu den regionalen Bildungsangeboten des Verbandes zählte dieser Tage eine Betriebsbesichtigung beim "Fernsehbauer" Schmid in Matzlsberg. vlf-Vorsitzender Josef Hierl und Geschäftsführer Johann Paulus freuten sich, dass trotz strömenden Regens eine außerordentliche große Anzahl an Meistern aus dem Bereich Hauswirtschaft und Landwirtschaft zu der Veranstaltung gekommen waren.
In Matzlsberg haben sich die Familien von Heinrich, Stefan und Jürgen Schmid in der Schmid GbR zusammengeschlossen und im Oktober des Jahres 2015 zwei hochmoderne Rinderställe in Betrieb genommen, in denen heute rund 580 Milchkühe der Rasse Holstein-Friesian gehalten werden. Stefan Schmid begrüßte die Besucher und gab Erläuterungen zum Betrieb.
Der Betrieb in Zahlen
Demnach wurden inklusive des Tierzukaufes rund 4,5 Millionen Euro investiert. Jeden zweiten Tag verlassen etwa 34 000 Liter Milch den Betrieb in Richtung Molkerei. Die bewirtschaftete Fläche zur Futtergewinnung liegt bei rund 200 Hektar. Darüber hinausgehender Bedarf an Heu und Gras wird regional zugekauft. Die Anzahl der geschaffenen Vollarbeitseinheiten liegt derzeit bei 13.
Beeindruckt zeigten sich die Besucher von den mit modernster Computertechnologie samt Videoüberwachung ausgestatteten Stallungen. Die verfügen laut Stefan Schmid unter anderem über eine vollelektronische Klimaregelung und Kuhbürsten. Der Kuhmist wird in einem Querkanal im Stall gesammelt und mit automatischen Schiebern in eine Güllegrube transportiert. Von dort wird er zur Stromgewinnung in die betriebseigene Biogasanlage gepumpt.
Jürgen Schmid zeigte den Gästen den Repro-Stall mit den Mutterkühen und Kälbern. Er sagte, dass bis zum Jahresende rund 600 Kälber das Licht der Welt erblickt haben werden. In den ersten drei Tagen ihres Lebens werden sie mit Muttermilch versorgt und bekommen danach pasteurisierte Milch. Die männlichen Kälber werden 14 Tage lang mit Vollmilch gefüttert und dann verkauft. Ein paar Meter weiter konnten sich die Landwirtschafts- beziehungsweise Hauswirtschaftsmeister das große Melkkarussell anschauen, auf dem 50 Kühe gleichzeitig gemolken werden können. Heinrich Schmid gab dazu die passenden Erläuterungen.
Nach der Stallführung fand der Tag seine Fortsetzung im Gasthaus im nahen Hamberg. Zusammen mit den Schmids wurde das Gesehene ausgiebig diskutiert. Danach wurden die neuen Meister vorgestellt. Johann Paulus hatte neueste Informationen zu Prämien und den dazugehörigen Antragsverfahren mitgebracht.
Außerdem berichtete der Experte vom Landwirtschaftsamt von der novellierten Düngeverordnung, durch deren Neuregelungen sich die Düngepraxis der Landwirtschaft verändert. Zum Beispiel wird die Düngebedarfsermittlung für Stickstoff auf Acker- und Grünland bundeseinheitlich geregelt und konkretisiert.
Es werden ertragsabhängige standort- und kulturartenbezogene Obergrenzen für die Stickstoffdüngung eingeführt.
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