Der Kreis schließt sich: Ex-Schüler wird Rektor

NEUMARKT (nd) - Der neue Schulleiter der Berufsschule Neumarkt ist dieses Mal kein ehemaliger Lehrer (wie etwa sein Vorgänger Rüdiger Cedl), sondern hat in der größten Schule des Landkreises einst die Schulbank gedrückt. Gestern ist Albert Hierl, ein gebürtiger Neumarkter, in sein Amt eingeführt worden.

20 Jahre lang war Hierl Lehrer an der Berufsschule Fürth, seit 2001 stellvertretender Rektor. 20 Jahre lang war er jeden Tag nach Fürth gependelt - was Landrat Albert Löhner schmunzelnd als «eine Art Entwicklungshilfe» bezeichnete. Jetzt kann sich Albert Hierl die stetig steigenden Spritkosten sparen - sein neuer Arbeitsplatz liegt praktisch vor der Haustüre.

Gestern stellte sich der neue Leiter des Berufsschulzentrums bei der offiziellen Amtseinführung den regionalen Vertretern der Politik, der Innungen und der Wirtschaftsverbände vor. Das Lehrerkollegium hatte in den vergangenen zwei Monaten schon Gelegenheit, den «Neuen» etwas näher kennen zu lernen: «Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten», scherzte Personalratsvorsitzender Herbert Krug, um sogleich eine bis dato offene, faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu attestieren.

Keine schulische Amtseinführung ohne einen Vertreter der Regierung der Oberpfalz: Weil Abteilungsleiter Bernhard Czinczoll erkrankt war, sprang der Leitende Regierungsschuldirektor Wolfgang Stöber in die Bresche. Er skizzierte Hierls beruflichen Werdegang. Der begann seine Ausbildung zum Kfz-Elektriker an der Berufsschule in Neumarkt, der Anfang einer steilen Karriere. Es folgten das Lehramtsstudium in Erlangen und zwei exzellenten Staatsprüfungen, der Neumarkter entwickelte sich zu einem ausgewiesenen Fachmann in der Elektro- und in der Informationstechnik, den auch das Kultusministerium gerne für Aufgaben heranzog.

Studiendirektor Hierl stellte den Festgästen seine «Vision von einer modernen, dienstleistungsgerechten Berufsschule» vor. Diese basiere vor allem auf Teamgeist.

Auch machte er Vorschläge für den weiteren Ausbau der Schule: Auf seinem «Spickzettel» standen die Gründung eines Fördervereins, Qualitätsmanagement, Ausbilder-Sprechtage, eine kombinierte Ausbildung in zwei Berufen, die Fachhochschlreife für Industriekaufleute und noch viele Anregungen mehr.