Fußball WM: Public Viewing im Moosbüffel

05.06.2014, 16:00 Uhr
Fußball WM: Public Viewing im Moosbüffel

© Linke

Dies sei bis dato die einzige Anfrage, die bei der Stadt Neumarkt in Hinblick auf den brasilianischen Fußballsommer eingegangen war, teilte Martina Hösch vom städtischen Presseamt mit. Noch liefe das Genehmigungsverfahren beim Ordnungsamt.

Doch „Moosbüffel“- Wirt Peter Bendik rechnet fest und in Kürze mit dem Bescheid. Denn das Landratsamt habe das Vorhaben schon abgesegnet, und auch das Ordnungsamt sei demgegenüber positiv eingestellt. „Das Schwierige ist bei einem ,Public Viewing‘ vielmehr die Finanzierung“, sagt Bendik. „Diese haben wir erfolgreich abgeschlossen.“

Doch sind die Spielzeiten bei der WM in Brasilien für mitteleuropäische Veranstalter auch nicht ohne. Die Anstoßzeiten sind – außer jene um 18 Uhr – wenig „nachbarschaftsverträglich“: 21 Uhr, manchmal sogar 24 und 3 Uhr morgens, in der K.o.-Runde oft 22 Uhr.

DFB-Elf spielt nicht allzu spät

Auf Beschluss der Bundesregierung kann der Lärmschutz für den Zeitraum der WM zwar teilweise außer Kraft gesetzt werden. Demnach wären Übertragungen auf Großleinwänden im Außenbereich in Ausnahmefällen sogar auch nach Mitternacht noch möglich. Doch entscheiden in jedem Fall die Kommunen über die Genehmigung.

„Wir konzentrieren uns freilich auf die Spiele, die um 18, 21 und 22 Uhr beginnen“, sagt Peter Bendik. Da kommt ihm der Spielplan entgegen, beginnt der „Quotenbringer“, die deutsche Nationalmannschaft, doch in der Vorrunden zweimal um 18 und einmal um 21 Uhr.

Der Moosbüffel-Plan: Wenn Jogis Buben spielen, dann ist Stimmung im Brauereihof, WM-Atmosphäre und Fahnenmeer, halt alles, was ein „Public Viewing“ ausmacht. Die übrigen Spiele, die gezeigt werden, laufen als leisere „Hintergrundmusik“ zum gastronomischen Betrieb.

Und das schon während des Altstadtfestes, das heuer vom 13. bis 15. Juni wieder die Altstadt füllen wird. Zu einer fußballbedingten Besucherflaute wird es dort wohl nicht kommen, denn das deutsche Team bestreitet sein Auftaktmatch gegen Portugal erst am darauf folgenden Montag.

Gaststätten und Vereinsheime werden während der WM auch wieder Fans mit mehr oder weniger großflächigen Leinwänden locken. „Wir werden auch wieder was machen“, verrät zum Beispiel der Berggasthof Sammüller. Aber eher situationsbedingt, heißt: wenn die Deutschen weit kommen sollten. Auch in der Diskothek „New Berlin“ laufen dahingehende Überlegungen, auch hier wurden in der Vergangenheit schon Fußballspiele gezeigt.

Die Sportsbar „Abseits“ in der Ingolstädter Straße wirbt hingegen mit „alle Spiele, alle Tore“ auf vier Leinwänden im Partyzelt für 400 Personen.

Jubel-Korso ist fest etabliert

Weil es inzwischen viele kleine, „häusliche“ Public-Viewing-Angebote gibt, rentiert sich ein großes WM-Fandorf wie noch vor vier Jahren auf dem Volksfestplatz nicht mehr. Schon damals blieben die Bierbänke bei Spielen ohne deutsche Beteiligung weitgehend leer.

Diese Form des kollektiven Fußballschauens hatte seinen Höhepunkt bei der WM 2006 im eigenen Land. Bis zu 4000 Zuschauer versammelten sich vor der Großleinwand auf dem früheren Aldi-Parkplatz an der Dammstraße, wo derzeit der Neue Markt entsteht.

Nach deutschen Siegen startete hier der Autokorso durch die Innenstadt. Zumindest dieses lautstarke Ritual erweist sich als zählebig und wird auch dieses Mal wieder ausgiebig praktiziert werden. Schwarz-rot-goldene Erfolge vorausgesetzt.

Zwar nicht Tausende, aber doch ein paar hundert Zuschauer werden im Glossner-Biergarten Platz finden. Fast 20 Quadratmeter groß wird die LED-Leinwand dort sein. Sogar schlechtes Wetter braucht Peter Bendik nicht zu fürchten: „Wir haben noch eine Halle in der Hinterhand.“

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