Kräftige Stütze für Eltern
04.11.2007, 00:00 Uhr Neben einer heilpädagogischen Tagesstätte für Schüler bietet die Jugendhilfe in Kooperation mit dem Jugendamt Neumarkt auch ambulante erzieherische Dienste an. Dabei spielt die Krisenintervention zunehmend eine Rolle.
Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Idee, ein präventives Angebot für junge Eltern zu schaffen. Ab sofort führen deshalb Dorothea Weigert, Ursula Hitz und Michael Ströll entsprechende Kurse in Neumarkt durch.
«Wir kriegen jetzt Dreijährige, wo wir uns fragen, was da los ist«, schilderte Ursula Hitz ihre Erfahrungen aus der Praxis. Als Hauptursache machte sie aus, dass Stress, Arbeitslosigkeit und Armut das eigentlich selbstverständliche Handeln von Eltern immer mehr in den Hintergrund drängen. Kinder können so nicht unbelastet aufwachsen, außerdem finde zu wenig bewusste Erziehung statt.
Angesichts einer stetig wachsenden Zahl verunsicherter Eltern will der Familienstützpunkt diese in ihrem intuitivem Erziehungsverhalten unterstützen und Basiswissen darüber vermitteln, welchen Erziehungsaufgaben sich Kinder wann stellen müssen. Dorothea Weigert erläuterte das «Familienhaus« als Modell für den Aufbau der Kurse: «Wir wollen uns nicht nur im Kinderzimmer aufhalten, sondern auch auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen.« Deshalb gibt es Kurse, die gezielt an Paare sowie Mütter und Väter gerichtet sind.
So beschäftigt sich etwa «Der Übergang vom Paar zur Elternschaft« mit dem Unterschied von Ideal und Wirklichkeit im Familienleben und will helfen, dass bei jungen Eltern auch das Leben als Paar nicht zu kurz kommt. In «Was Familien trägt« geht es um Kommunikation und Streitkultur, aber auch um Tipps für Alleinerziehende.
Der Kurs «die Entwicklung des Selbstwertgefühls beim Kind« zeigt auf, wie wichtig die positive Erfahrung von Selbstwertgefühl ist, um Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstkonzept zu entwickeln. Vor allem an Pflege-, Stief- und Adoptivväter sowie Alleinerziehende richtet sich «Väter und ihre Rolle in der Familie«. Aus diesem Kurs heraus kann auch eine offene Vätergruppe entstehen.
Die Kurse finden im Kloster St. Josef statt, eine Betreuung der Buben und Mädchen während der Kurse ist gewährleistet. Je nach Thema und Zielgruppe sollen die Kurse in wöchentlichem, zweiwöchentlichem oder monatlichen Abstand stattfinden. Die Kursbeiträge sind niedrig; Teilnehmer, die über die Jugendhilfe betreut werden, sind von den Beiträgen befreit.
Ein Flyer, der über das neue Angebot informiert, ist in städtischen Einrichtungen, Praxen oder direkt bei der Jugendhilfe Rummelsberg erhältlich.