Campus Parsberg-Lupburg
Künstliche Intelligenz erkennt das Unkraut auf den Äckern von morgen
14.7.2021, 07:02 UhrIn dem dreijährigen Projekt „KIdetect“ arbeiten der Technologie Campus Parsberg-Lupburg, die Universität Passau, die PCO AG in Kelheim sowie die Fritzmeier Umwelttechnik GmbH aus Großhelfendorf zusammen. Ziel ist es, mithilfe von Künstlicher Intelligenz in der Bildverarbeitung und dem Einsatz von neuartigen Wärmebildkameras das Wachstumszentrum von Unkräutern zuverlässig zu identifizieren.
Campus Geschäftsführer Anton Schmailzl stellte das Projekt näher vor. „Im Konkreten soll ein sogenanntes Vertical-Farming-System, eine Art klimatisierter Container mit Pflanzregalen, am Technologie Campus entstehen", erklärte er. Durch diese Maßnahme könnten Unkräuter gezielt angepflanzt werden, ganzjährig und unter kontrollierten Bedingungen. Darüber hinaus sollen darin die Unkräuter auch vollautomatisch fotografiert werden. Dabei bestehe der große Vorteil in den kontrollierbaren Lichtverhältnissen bei der Bildaufnahme und in der Möglichkeit über die gesamte Laufzeit des Projekts hinweg eine große Anzahl an Bildern aufzunehmen, die zum Anlernen der Künstliche-Intelligenz-Algorithmen notwendig seien.
Im Vergleich zu weiteren Forschungsaktivitäten in der Bundesrepublik werde dabei eine Kameratechnologie mit neuartigem Bildsensor eingesetzt. „Pflanzenteile mit hohem Wassergehalt sind in den Bildaufnahmen deutlich dunkler. Eine Information, die dazu verhelfen soll, den Stängel von Unkräutern anhand der Bildinformation zu erkennen", so Schmailzl.
Für die Förderung der Künstlichen Intelligenz in der Landwirtschaft stellt der deutsche Bundestag von 2019 bis 2025 rund fünf Milliarden Euro bereit. Damit werde die Digitalisierung in der Landwirtschaft unterstützt. „Kidetect“ im Gesamten mit Fördermitteln in Höhe von 880000 Euro gefördert. Der Technologie Campus erhält davon 377164 Euro.
Brief von der Ministerin
Karl überreichte Schmailzl neben dem Förderbescheid auch ein Schreiben von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), in welchem sie betont, dass Technologien, die Künstliche Intelligenz nutzen, für die Zukunft der Landwirtschaft ein großes Potential besitzen.
Karl unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft. „Ich freue mich überaus, dass man sich bei uns in der Region solch visionäre Ziele steckt." Der Technologie Campus Parsberg-Lupburg ist noch nicht einmal zwei Jahre in Betrieb und schon können Fördermittel des Bundes in Anspruch genommen werden. „Einen derartigen Start hätten wir uns nicht vorstellen können", erklärte Bürgermeister Josef Bauer (CSU) auch im Namen seines Lupburger Amtskollegen Manfred Hauser (CSU). Der Campus ist zwischenzeitlich mit knapp 30 Mitarbeitern der Hochschulen gut gefüllt. Hinzu kommen noch rund 20 Gründer und Gründungswillige am digitalen Gründerzentrum. Unternehmen in der Region wird durch gemeinsame Forschungsprojekte ein Wettbewerbsvorteil verschafft. Die Lösungsansätze münden auch in Unternehmensgründungen.
Deswegen betonten auch die stellvertretende Landrätin Susanne Hierl (CSU), der Präsident der Ostbayerisch Technischen Hochschule Regensburg, Professor Wolfgang Baier, sowie der Vizepräsident der Technischen Hochschule Deggendorf, Professor Andreas Grzemba, die Bedeutung der Einrichtung für die Region.
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