Langsam wieder Gäste im Ziegencafe bei Freystadt
8.8.2020, 11:56 UhrNach einer Station in Lupburg war der Ziegenhof Deß im Freystädter Ortsteil Richthof das nächste Ziel. Hier leben und arbeiten Maria und Günter Deß mit den drei Söhnen. Maria Deß erhielt im vorigen Jahr den Staatspreis "Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2019". Den Ziegenstall betreiben die Eheleute, die beide aus landwirtschaftlichen Betrieben kommen, seit 2006. 2014 kam noch das Ziegencafé dazu.
Günter Deß erklärte seinem Gast, der in Begleitung von Landrat Willibald Gailler und acht weiteren hochrangigen Vertretern aus Land- und Forstwirtschaft war, derzeit habe man 220 Tiere im offenen Kaltstall. Nach einer Tragzeit von fünf Monaten kommen im Januar die Zicklein zur Welt, die mit Muttermilch aufgezogen werden. Da steige die Milchleistung und fällt nach einigen Monaten wieder ab.
Alle drei Tage fährt Deß sie in eine ziegenmilchverarbeitende Molkerei nach Bayreuth. Bis zur Abfuhr muss er die Milch auf zwei Grad Celsius herunterkühlen, erklärt er. Einmal in der Woche liefert er einen Teil seiner Milch zur Käserei Hollweck nach Unterried. Einen Teil der Käseprodukte brauche man im zum Hof gehörenden Ziegencafé für die Bewirtung.
Auch die älteren Ziegen, die geschlachtet werden, kommen neben dem Frischfleisch als Edelprodukte wie Ziegenleberkäse oder Ziegenpfefferbeißer auf den Tisch der Gäste oder werden direkt vermarktet.
Erster Bus letzte Woche
Hier hakte Bartelt ein und fragte, ob Familie Deß Einbußen wegen Corona hat. Maria Deß, die fast das ganze Jahr über im Café mit Bussen und Feiern ausgebucht ist, erzählt, seit 23. März habe sie einen einzigen Bus mit Gästen bewirtet. Letzte Woche sei der erste wiedergekommen, allerdings nur mit "der halben Ladung". Sie schätzt, dass sie heuer etwa 50 Prozent weniger Umsatz hat.
Ob denn der Staat geholfen habe, fragte Bartelt. "Ja, wir haben die 5000 Euro wie die anderen Betriebe auch bekommen", so die Ziegenbäuerin. Aber sie ist zuversichtlich: "Mein Kalender ist jetzt wieder voll". Ihr Mann fügt an, in den letzten zwei Jahren war der Milchabsatz auch nicht so gut.
Heuer ist es besser. Die Leute sind daheim und kochen wieder mehr. Beide sind dennoch rundherum glücklich: Wenn das Hobby zum Beruf wird, ist man zufrieden.
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