Neue Leiterin für Ehe- und Familienberatung Neumarkt

31.1.2019, 09:58 Uhr
Neue Leiterin für Ehe- und Familienberatung Neumarkt

© Foto: De Geare

In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei die Nachfrage geradezu explodiert, die Warteliste leider dementsprechend lang, sagt Alice Sartor-Muswieck. Gemeinsam mit ihren drei Kolleginnen hat die Diplom-Pädagogin und Familienmediatorin zuletzt jährlich um die 500 Personen beraten.

Zwischen 1700 und 1800 Stunden waren sie im Jahr für die Klienten da – bei einem Gesamtumfang von nur 1,9 Vollzeitstellen. Und trotzdem: "Die Arbeit hat mir immer großen Spaß gemacht."

Auch Männer suchen inzwischen Rat

Vor zehn Jahren zog die Beratungsstelle ins Hochhaus an der Mühlstraße um, im fünften Stock genoss Sartor-Muswieck den herrlichen Ausblick auf die Altstadt. Doch habe sich in der täglichen Arbeit des Fachdienstes in den letzten 22 Jahren noch weit mehr verändert, sagt sie.

"Das Beziehungs-Erleben berührt längst auch die Männer." Früher klopften in der Regel nur Frauen an, heute sei jede dritte Beratung eine Paarberatung, und manchmal sogar kämen Männer zum Einzelgespräch.

Hohe Erwartungen an eine Beziehung

Auch seien die Beratungsinhalte komplexer geworden, Stichwort Patchwork-Familien oder unterschiedliche Kulturkreise. "Auf der anderen Seite sind die Erwartungen und die Ansprüche an die Partnerschaft hoch." Die gängigsten Beziehungskiller seien heute eine übertriebene Vorstellung von Romantik und Liebe, die zunehmend schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Konzentration der Privatsphäre auf den Partner.

Um den neuen Herausforderungen zu begegnen, wurde das Angebot der Ehe- und Familienberatung im Lauf der Jahre um Kommunikationstrainings, begleitenden Gruppen und Präventionsseminare erweitert.

Tiefe Sehnsucht nach Stabilität

"Diese Arbeit wird auch in Zukunft gebraucht", sagt Alice Sartor-Muswieck, die zu Jahresbeginn in die passive Altersteilzeit gewechselt ist. "Die tiefe Sehnsucht der Menschen nach stabilen Beziehungen ist ungebrochen; trotz vieler Wandel – oder gerade deswegen."

Die Einrichtung wird überwiegend von der Diözese Eichstätt finanziert. Der bayerische Staat beteiligt sich an den Personalkosten, auch Stadt und Landkreis geben Zuschüsse. Für die Klienten ist die Beratung an sich kostenlos; eine Spende "nach den finanziellen Möglichkeiten" wird erbeten.

"Jung, dynamisch, kompetent"

Als "junge, dynamische, kompetente Fachfrau" stellt Sartor-Muswieck ihre Nachfolgerin vor. Martina Moritz stammt aus Niederbayern, wohnt aber schon seit 13 Jahren mit ihrer Familie in Neumarkt. Die Psychologin arbeitete unter anderem in einer heilpädagogischen Kinder- und Jugendeinrichtung und gibt auch Workshops im "KoKi-Netzwerk frühe Kindheit", ist also in der Region bestens vernetzt. Nun will sie im Bereich Beziehungsberatung Fuß fassen.

Die ersten Wochen im neuen Job seien gut verlaufen, sagt Moritz: "Die Arbeit ist sehr vielfältig, und ich habe ein erfahrenes Team an meiner Seite."

Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung Neumarkt, Mühlstraße 3, ist per Telefon (0 91 81) 6117 oder E-Mail an efl.neumarkt@bistum-eichstaett.de zu erreichen.

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