Neugieriger Blick in ein fremdes Haus

14.09.2009, 00:00 Uhr
Neugieriger Blick in ein fremdes Haus

© Distler (2), Karg (1)

Zwölf oder dreizehn Jahre, genau weiß es Silvia Hollfelder nicht, stand das Pfarrhaus in Pelchenhofen leer. Die Haustüre war zugemauert, die Fenster fehlten. In mühevoller Arbeit, vieles erledigte sie mit ihrem Mann Georg auch selber, renovierte sie das Haus von 1730. Im Januar wohnt das Paar nun in dem alten Pfarrhaus, die vielen Mühen, sagt sie, haben sich aber gelohnt. Eine Meinung mit der sie nicht allein steht: Ausgiebig werden die alten Dielen im Erdgeschoss bewundert, die knarzende Treppe und der Dachstuhl.

Auch am Rödelberg reißt der Strom der Besucher nicht ab. Die Besonderheit hier: Das alte Wohnstallhaus steckt noch mitten in den Renovierungsarbeiten. Seit 2005 wird hier saniert, der stark geschädigte Dachstuhl wurde bereits wieder hergestellt. 2007 folgte die Rekonstruktion des Kreuzgewölbes im ehemaligen Stalltrakt. Bis 2010, so der Plan, sollen Fenster und Türen nach historischem Vorbild eingebaut und die Außenfassade wiederhergestellt werden.

Was dann hier einziehen soll, ist noch nicht bekannt. Ideal, sagt Architekt Martin Kunert, wäre eine Gastwirtschaft. Schließlich war in dem Gebäude von 1840 schon früher eine untergebracht - neben einer Vorspannstation für den steilen Berg auf dem Weg von Neumarkt nach Amberg.

Die Geschichte Revue passieren ließ auch Josef Winkler bei einer Führung durch die Anlagen seiner Privatbrauerei. «Bier ist unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien das schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das angenehmste. Das wussten schon die griechischen Philosophen», meinte Josef Winkler.

Nachdem Josef Knör aus Burggriesbach im Jahre 1785 von einem Nachfahren der Pettenkofer das Anwesen erworben hat, baute dessen Sohn Johann im Jahre 1826 ein Brauhaus für Weizenbier in dem großzügigen Areal, in welchem heute, freilich mit moderner Technik, verschiedene Biersorten hergestellt werden.

Gaststätte und Hotel

Hans Zimmermann von der ehemaligen Brauerei «äußerer Stimpfl» heiratete eine Knör-Tochter und führte die Brauerei mit Gaststätte Knör-Zimmermann von 1911 bis 1952. Anschließend übernahm Tochter Anna den Betrieb, die Josef Winkler aus Lengenfeld ehelichte. Seit 1976 ist Sohn Josef Winkler Inhaber der Privatbrauerei mit Altstadthotel, Winklersaal und Brauereigaststätte.

Vorbildlich hat auch Hans-Jakob Meier das Pöppelschneiderhaus in Lupburg wieder hergestellt (wir berichteten). Dafür ist er von Kunstminister Wolfgang Heubisch mit der bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet worden.