SPD Neumarkt für Wohnungen am Ludwigskanal
10.01.2020, 09:19 UhrTraditionell zum Jahreswechsel trifft sich die Neumarkter Sozialdemokratie hoch über den Dächern der Stadt beim Zollbrecht auf dem Höhenberg. Das ist zum einen ein Wohlfühltermin, verdiente Genossen werden geehrt, danach gibt es saure Zipfel oder Bratwürste auf Kraut. Zum anderen dient das Treffen immer als die Vorschau aufs neue Jahr.
Und das Ereignis des Jahres 2020 ist die Kommunalwahl, sagte Kreis- und Ortsvorsitzender Johannes Foitzik. Deshalb waren auch Landrats-Kandidat Dirk Lippmann, der Pyrbaumer Bürgermeisterkandidat Roland Lehmeier und der Parsberger Bürgermeisterkandidat Christian Sinzinger gekommen, um sich den Neumarker Genossen vorzustellen (siehe nebenstehenden Bericht).
"Man hat sich angewöhnt, die SPD einfach abzuschreiben, aber wir sind da und es braucht uns", sagte Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger, die die Liste der SPD in der Stadt anführt. "Ein neuer Sozialstaat für die neue Zeit" laute eines der gehaltvollsten Papiere der SPD seit dem Godesberger Programm: "Wir dürfen die SPD nicht schlecht reden und auch nicht schlecht reden lassen", forderte sie ein. Es lohne sich, sein Kreuz bei der SPD zu setzen.
Tempo 30 vor Schulen
"Wir kümmern uns um die Bürger, sind für die da", sagte Heßlinger. Die Liste der SPD sei ausgewogen und kompetent, es gebe ältere Kandidaten, die Zeit mitbrächten, und jüngere, "die nur so sprudeln". Wichtige Säulen des Programmes seien zum Beispiel Tempo 30 vor Altenheimen, Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen.
Oder eine Wohnbebauung am alten Ludwigskanal. Nachdem die Mehrheit im Rat die Feuerwache nicht auf diesem Grundstück haben will, könne man dieses Filetstück tatsächlich als Filetstück nutzen. Wohnen, Kultur und Gewerbe, sagt Heßlinger, schließen sich nicht aus: Das könnte hier verwirklicht werden. Außerdem könne man sich ein Konzept für Tiny Houses in Neumarkt vorstellen. Es gebe viele Alleinstehende, der ökologische Ansatz überzeuge, Wohnraum werde gesucht.
Nachgerüstet werden müsse zudem im Bereich Kinderkrippe, Kindergarten, Horte. Der von der SPD angestoßene Bedarfsplan habe die Defizite aufgezeigt, deswegen gebe es heute die Notgruppen.
Zugleich müsse der Ökologie Rechnung getragen werden. Solarzellen auf Hausdächern dürften kein Diskussionsstoff sein, sondern selbstverständlich. Es müsse auch über einen kostenlosen ÖPNV in Neumarkt nachgedacht werden, sagte Gertrud Heßlinger im NN-Interview. Und über einen Sonntagsbus. Auch wenn der Geld koste. Aber um die Umwelt zu schonen, müsse man weg vom Individualverkehr, öffentlicher Verkehr sei die Lösung.
Leidige Diskussion um Parkplätze
Das gelte für die Verkehrspolitik: Auch, wenn es heiße, dass Auto, Fahrrad und Fußgänger als gleichberechtigt zu sehen seien, habe das Auto noch immer Vorfahrt, "warum diskutieren wir denn ständig über Parkplätze". Die es, abgesehen davon, in großer Menge eh schon gebe in den Parkhäusern.
Ein wichtiger Punkt werde die Umgestaltung des Stadtparks bleiben, zudem müsse mehr Grün in die Stadt. Und der Flächenverbrauch müsse reduziert werden: "Wir müssen in die Höhe bauen." Warum sollten auf den großen Flachbauten der Discounter und Supermärkte nicht auf zwei weiteren Etagen Wohnungen entstehen, fragt Heßlinger.
Höhepunkt des Abends war die Auszeichnung verdienter Genossen. Klaus Hofmann war der erste im Ortsverein, der eine Urkunde mit zwei Unterschriften erhielt, wie Foitzik anmerkte: Unterzeichnet vom neuen Führungsduo der Sozialdemokraten.
Besonderen Applaus gab es für Gesche Zimmermann und Herbert Fuchs. Beide sind seit 50 Jahren in der Partei. Und auch Ursula Plankermann, Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, erhielt eine Auszeichnung, für 40 Jahre in der SPD. "Wir waren damals frisch nach Neumarkt gezogen, da war alles schwarz. Da haben wir beschlossen, wir treten in die SPD ein", sagte sie.
Mitglieder geehrt
10 Jahre: Klaus Hofmann, 25 Jahre: Christa Moritz, Petra Moritz, Matthias Lovrencic, Andrea Kreuzpointner, Karlheinz Giffing, 40 Jahre: Alfons Greiner, Horst Lausmann, Günter Thon, Joachim Krämer, Ursula Plankermann, 50 Jahre: Gesche Zimmermann, Herbert Fuchs.
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