Tierrechtler jubeln: Jura-Zoo gibt mehrere Tiere ab
7.9.2017, 11:13 UhrDer Storch habe sein Gehege in der Mooswiese bereits verlassen und sei im Bayerwald-Tierpark Lohberg untergekommen, sagt Pelech. Nachdem der zweite Storch gestorben war, sei zu wenig Platz gewesen, um eine neue Storchengruppe aufzubauen, nennt der Zoobetreiber als Grund.
Demnächst werde auch der Waschbär an einen Zoo nach Mainz abgegeben. Diesen habe er vor einem Jahr notgedrungen aufgenommen, nachdem Leute das Tier in einem Garten gefunden hatten und es erschossen werden sollte. Seitdem sei er auf der Suche nach einem anderen Platz für den Waschbär. Auch von den fünf Kapuzineräffchen, neben den beiden Gibbons eine der Hauptattraktionen im Jura-Zoo, will sich Dieter Pelech trennen, "aus Zeitgründen, die machen zu viel Arbeit", wie er sagt.
Auf Facebook angegriffen
Die Aktionsgruppe Tierrechte Bayern um den Rother Simon Fischer, die die Tierhaltung im Jura-Zoo vor kurzem heftig kritisiert hatte, rechnet es sich dagegen als ihren Erfolg an, dass Storch, Waschbär und Kapuzineräffchen abgegeben werden. "Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung. Es macht deutlich, dass die Mängel im Jura-Zoo massiv waren und der Betreiber mit der Situation offensichtlich überfordert war", sagt Simon Fischer. In einer Petition, die laut Fischer von 3000 Menschen unterzeichnet wurde, fordert die Aktionsgruppe die Abgabe der exotischen Tiere und den Umbau des Jura-Zoos hin zu einer Art Streichelzoo mit Ziegen, Hühnern, Schafen, Ponys und Hängebauchschweinen als Alternative. Die Unterschriftenlisten seien auf dem Weg zu Pelech, so Fischer.
Auf der neuen Facebook-Seite des Jura-Zoos wird Simon Fischer seinerseits angegriffen. So wird ihm unter anderem vorgeworfen, den Wikipedia-Eintrag des Jura-Zoos geändert und um die Kritikpunkte der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern ergänzt zu haben. Dies wird von Fischer auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt: "Was da steht, stimmt ja, das wird ja von Wikipedia geprüft."
Blogger aus Indonesien
Überdies verweist der Jura-Zoo auf Facebook auf Beiträge des Bloggers Silvio Harnos, der sich — wie er selbst schreibt — seit 2013 kritisch mit "radikalen Tierschützern" beschäftigt. "Simon Fischer, Vorstandsmitglied der Partei Ethia und Alleinunterhalter der Aktionsgruppe Tierrechte Bayern, geht es gar nicht um die Tiere, sondern nur um sein Ego", schreibt Harnos auf seiner Seite. Er übe zwar Kritik, helfe aber nicht bei den derzeit laufenden Umbauarbeiten im Jura-Zoo. Die von Harnos erhobenen Vorwürfe seien unhaltbar, entgegnet Fischer. "Das ist ein Typ aus Indonesien, mit dem ich mich in einem Rechtsstreit befinde."
Das Veterinäramt hatte bei der jüngsten Begehung des Jura-Zoos nur kleinere Mängel festgestellt. Allerdings muss das Gibbon-Gehege bis März 2018 erneuert werden.
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