Heimatgeschichte und Museumsarbeit im Schaudepot
15.10.2020, 19:16 UhrDen Besuchern wird nach der Einrichtung von Karpfen- und Markgrafenmuseum mit einmaliger Siebener-Dokumentation damit "ein weiteres Museumshighlight" versprochen. "Hier erhalten sie einen Eindruck von der Hülle und Fülle einer", kündigt es Jochen Ringer an, zu Recht stolz darauf, wie sich dieses Projekt auch mit tatkräftiger Hilfe von Mitliedern des Geschichts- und Heimatvereins in drei Jahren leidenschaftlicher Arbeit realisierte.
In dem attraktiv gestalteten Schaudepot werde ein Teil der heimatkundlichen Sammlung, die seit der Schließung des ehemaligen Heimatmuseums nicht mehr zu besichtigen war, wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, so Ringer. Präsentiert würden die Bestände verschiedener Sammlungsgruppen, von Hausrat bis hin zu Feierabendziegeln. In dem umfangreichen Bestand gebe es einiges zu entdecken.
Ob darunter auch irdene Geschirrstücke oder verschiedene Gebetbücher sein werden, die einst für die "mittelalterliche Einrichtung im sogenannten Flurersturm" dem "Historischen Verein" überlassen worden waren, wofür sich der damalige Konservator Chr. Fr. Muckel in einer Zeitungsanzeige bedankte. Oder die alten Schränke, bemalten Truhen sowie historische Uhren, Waffen und Helme, und, und und? Keine Frage, auf die Präsentation alter Museumsgüter darf man gespannt sein.
Selbst Museumsmitarbeiter werden
Projektleiter Jochen Ringer ist es zudem ein besonderes Anliegen, "dass das Schaudepot auch über Museumsarbeit aufklärt". So können die Besucher nach seiner Schilderung "die zentralen Aufgaben und Arbeiten eines Museums kennen lernen und erhalten so einen Blick hinter die Kulissen. Wer will kann sogar selbst in die Rolle eines Museumsmitarbeiters schlüpfen und an einer Mitmach-Station bestimmte Sammlungsobjekte eigenhändig inventarisieren".
Die Objekte warteten darauf betitelt, beschrieben, vermessen und mit einer Inventarnummer versehen zu werden. Leere Hängeetiketten und Karteikarten lägen bereit, letztere könnten anschließend mit nach Hause genommen werden, stimmt Ringer auf das Schaudepot ein .Auf diese Weise werde das Museum als Ort des Sammelns und Bewahrens nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar, eine Konzeption, die als "ein richtiges Alleinstellungsmerkmal" kommentiert.
Wertvolle europäische LEADER-Mittel
"Ohne Fördergelder wäre dem Verein die Einrichtung des Schaudepots nicht möglich gewesen", macht die Vorsitzende des Neustädter Geschichts- und Heimatvereins, Carola Kabelitz, mit Blick auf dessen nahe Eröffnung deutlich. Den Hauptteil mache die Förderung durch das europäische LAEDER-Programm aus, das speziell zur Förderung des ländlichen Raums gedacht sei und für die sich die LAG Aischgrund stark gemacht hatte. Mit dieser Hilfe hätten bereits die übrigen Abteilungen der Museen im Alten Schloss realisieren werden können, so Kabelitz. Das Schaudepot runde das Themenspektrum der Neustädter Museen nun gewissermaßen ab.
Am Freitag, 23. Oktober, öffnet das Schaudepot zum ersten Mal seine Pforten für Besucher. Von da an kann es mittwochs, freitags und sonntags zu den Öffnungszeiten der "Museen im Alten Schloss" von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.
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