Im Auftrag der Senioren: Heike Gareis setzt sich leidenschaftlich ein
30.1.2021, 18:02 Uhr
"Für mich ist es sehr bewegend, wenn meine Unterstützung Erfolg hat und ich ein Lächeln erhalte. Ich finde unsere ältere Generation hat es verdient, dass man ihnen hilft, ihnen zeigt, dass sie nicht allein dastehen, sondern es Menschen gibt – und hier bin ich sicher nicht allein – die helfen und unterstützen. Ja, das macht mich auch glücklich. Aber es belastet mich auch sehr, wenn die Hilfe scheitert, keinen Erfolg hat. Doch dies betrachte ich als Ansporn und suche auch Mitstreiter. Denn oft führt weitere Unterstützung oder auch nur ein Rat zum Erfolg." erläutert Heike Gareis, Neustädter Seniorenbeauftragte, Kreis- und Stadträtin sowie Dritte Bürgermeisterin.
Mit ihren 51 Jahren ist Heike Gareis gar keine Seniorin. Jedoch betrachtet sie es als ihre Aufgabe als Beauftragte der älteren Menschen Neustadt seniorenfreundlicher zu gestalten. "Dies kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern geschehen und auch mit dem Beauftragten für Menschen mit Handicap. Daneben ist die Zusammenarbeit mit dem in der Stadt existierenden Seniorenrat überaus wichtig." so Gareis. Vom Neustadts Seniorenrat kommen zahlreiche Anregungen, die Seniorenbeauftragte unterstützt bei der Umsetzung dieser in die Praxis. Auch wird die Beauftragte der Senioren mit persönlichen Anliegen dieser betraut. "Wenn ich von älteren Menschen spreche, meine ich dies nicht ungebührlich, respektlos oder herabwürdigend. Für mich ist damit immer die Anerkennung des jeweiligen Menschen, dessen Lebensleistung und der Respekt vor dem Alter verbunden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir viel von Ihnen lernen und eigenes Wissen vermitteln können, gegenseitig für Verständnis sorgen. Helfen bedeutet für mich hierbei Probleme zu lösen, das Leben im Alter angenehmer zu gestalten, füreinander da zu sein, nicht nach dem Profit zu fragen, sondern denen Unterstützung gewähren, die diese benötigen." gibt Gareis an.
Rätselspaß für die ganze Familie: "Lockdown-Challenge" in Neustadt
Für Gemeinden besteht keine gesetzliche Verpflichtung zu einem Seniorenbeauftragten. Stadt Neustadt legt aber einen großen Wert darauf: "Dieser Bevölkerungsanteil hat ein Recht darauf seine Interessen innerhalb unserer Stadt vertreten zu wissen. Immerhin ist der Bevölkerungsanteil unserer älteren Generation in der Stadt sehr hoch und wird immer größer. Es ist somit ein Service als auch ein Angebot für unsere Senioren und Seniorinnen." hebt Gareis hervor. In Neustadt ist es üblich, dass die Beauftragten aus der Mitte des Stadtrats gewählt werden und für die Legislaturperiode des Stadtrats gewählt sind. Heike Gareis empfindet es als eine sehr ehrenvolle Aufgabe sich für die Interessen der älteren Bevölkerung einzusetzen." Aufgrund persönlicher Erfahrung wie die langjährige Pflege ihrer Mutter kann sie mitfühlen und nachvollziehen welche Bedürfnisse Senioren und pflegende Angehörige haben.
Eine intensive Netzwerkarbeit ist für eine Seniorenvertretung unabdingbar
"Ich stehe in Kontakt zu Seniorenbeauftragten und auch Seniorenräten anderer Kommunen. Auch habe ich dankenswerter Weise gute Kontakte zu den Damen vom Freiwilligenzentrum, zum Hospizverein Neustadt/Aisch und natürlich auch unserer Verwaltung. Des Weiteren erfolgen Treffen auf Einladung des Landratsamtes. Daneben besuche ich seniorenspezifische Veranstaltungen. Auch gute Kontakte zur Geriatrie der Klinik Bad Windsheim und den verschiedensten Pflegeeinrichtungen haben mir bei meiner Arbeit immer sehr geholfen." unterstreicht Heike Gareis.
Die Lieblingsaufgabe der Neustadts Seniorenbeauftragte ist zu helfen, wo sie kann. "Auch mein Mann musste mich hierbei schon unterstützen, was er gerne tat. Besondere Herausforderungen sind für mich dort, wo andere schon die Flinte ins Korn werfen wollen. Ich habe festgestellt, dass Gespräche, insbesondere auch mit Verwaltungen sehr oft zu einem positiven Ergebnis führen. Hier bedanke ich mich herzlich beim Landrat Helmut Weiß und Bürgermeister Klaus Meier sowie unserer Hauptamtsleiterin Karin Mosch und Leiter den Bauamts Gerald Schorr, bei denen ich immer ein offenes Ohr für die Belange unserer Senioren finde." zeigt sich Gareis dankbar.
Neustadts Seniorenbeauftragte kann sich über viele Erfolge freuen
Sie überzeugte den Stadtrat von der Notwendigkeit des Umbaus der Toilettenanlage am Plärrer. Dies kam allen Altersgruppen zugute. Genau so der Bau des gut begehbaren Weges über den Marktplatz und die Gründung der Nachbarschaftshilfe, "Mein wohl wichtigstes Projekt ist aber der Umbau des alten Gerätehauses der Feuerwehr, genauer des Geländes, einschließlich der Grundstücke bis zur Ansbacher Straße hin. Hier könnte ein neues, sogenanntes Quartier entstehen, in dem junge und alte Menschen zusammenleben, enge soziale Kontakte haben, Familien unterkommen, die sich gegenseitig unterstützen, aber auch Wohnungen für Singles und Einrichtungen einer nahen gesundheitlichen Fürsorge, nahe am Stadtzentrum. Damit könnte gleichzeitig unsere Innenstadt belebt werden und Senioren und Seniorinnen können die Vorzüge unseres Stadtzentrums ohne öffentliche Verkehrsmittel nutzen und genießen. Hier werde ich auf jeden Fall dranbleiben, weil ich glaube, dass dies ein weiterer Meilenstein für eine lebens- und liebenswerte Stadt ist" versichert Neustadt Seniorenbeauftragte.
Heike Gareis ist in einer großen Familie aufgewachsen, wo sie auf einander zu achten und füreinander da zu sein gelernt hat. Diese wertvolle Erfahrungen helfen ihr als Seniorenbeauftragte: "Mich für etwas einzusetzen was Menschen hilft, macht mir große Freude. Ich hatte in meinem Leben immer Menschen, die mich motiviert haben, mir etwas zuzutrauen und Dinge anzugehen von denen ich überzeugt bin, dass sie richtig sind. Erfolge können stimulieren und Kraft für Neues geben, doch auch und insbesondere die Familie und gute Freunde, die mein Engagement akzeptieren, mittragen und mich unterstützen geben mir Kraft. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken."
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