Milder Winter
Seltenes Naturschauspiel: Hier sitzen 25 (!) Störche auf einem Dach
6.12.2022, 13:16 UhrDer Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim ist gesegnet, zumindest was Störche angeht. Seit Jahren legt sich der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) auf die Lauer, penibel notiert die Organisation Sichtungen und Horste im Freistaat. Eine Karte zeigt: Im idyllischen Aischgrund leben besonders viele Störche.
Das, was sich am Samstag in Bad Windsheim, der Kurstadt im Aischgrund, zutrug, ist dann aber doch etwas ganz Besonderes. Gleich 25 Störche entdeckte ein Fotograf der Agentur News5 auf einem Hausdach. In Reih und Glied thronten die schwarz-weißen Vögel in luftiger Höhe. Eine Aufnahme wie gemalt. Die Hintergründe zu diesem klappernden Spektakel erklärt Ihnen ein Storchexperte in einem exklusiven Bericht auf NN.de.
Warum Sie Störche niemals füttern sollten
Das seltene Naturschauspiel sagt auch etwas über den bislang milden Winter im Freistaat aus. Normalerweise ziehen die Störche gen Süden, wo es wärmer ist. Auch die Nahrungssuche ist dort in der kalten Jahreszeit deutlich einfacher.
Bleibt der Frost aus, erklärt der LBV, bleiben die Tiere einfach in Deutschland. Oder eben im Aischgrund. "Die Befürchtungen besorgter Bürger, dass überwinternde Störche in Bayern erfrieren müssen, sind unbegründet", heißt es auf der Homepage der Vogelschützer.
Bald Babyflut in Bad Windsheim?
"Dem Storch als großem Vogel macht die Kälte kaum etwas aus, da er die Wärme wesentlich besser speichern kann als kleine Singvögel wie Meise und Spatz, die immer bei uns überwintern." Wenn keine dicke Schneedecke liegt, droht den Tieren keine Gefahr. Der LBV warnt aber auch: Füttern ist strikt verboten. Andernfalls gewöhnen sich die Störche daran.
Um den Weißstorch ranken sich zahlreiche Mythen. Er gilt als Glücksbringer, Frühlingsbote, vor allem aber als Transporteur von Babys. Würde der Aberglauben stimmen, dann dürfte sich Windsheim schon bald an einer wahren Nachwuchsflut erfreuen. Wir werden es sehen.