Weltklasse der Magie in Bad Windsheim
21.07.2013, 17:51 Uhr
Darin stimmten sowohl viele Dauergäste der Veranstaltungen Reichels, wie auch Kollegen aus den magischen Zirkel und der Hausherr des Alten Bauhofes“, Jürgen Müller, überein, in dem die dritte „Nacht der Illusionen“ stattfand. In einem Ambiente, das selbst Künstler faszinierte, die Veranstaltungspaläste zwischen Las Vegas und Peking kennen. Wie etwa der amtierende Weltmeister der Großillusionen, Julius Frack, der nach der Gala von einen „tollen Abend“ schwärmte.
Zu diesem hatte er selbst mit Auftritten beigetragen, die Magie der Extraklasse boten. Zunächst kleidete er als Schneider einen Korpus ein, um diesen dann in seine bezaubernde Assistentin Cindy zu verwandeln. Als er diese schweben ließ und durch den scheinbar schwerelosen Körper ging, reflektierte sich seine mit Titeln wie „Magier des Jahres“ gewürdigte Kunst in aberhundert staunenden Augenpaaren.

Doch nicht genug. Der Weltmeister ließ Cindy aus einer riesigen Trommel verschwinden und aus dem Publikum wieder auftauchen“, aus dem er so grenzenlose Bewunderung erfuhr, wie er die Illusionskunst beherrscht. Er wolle die Welt mit Schönem bereichern, ist es dem sympathisch-natürlich wirkenden Frack ein Anliegen, was ihm in Bad Windsheim mit perfekter Performance zweifellos gelang.
Schillerndes Kaleidoskop
Was auch für die Gala insgesamt gelten sollte, für die Karlo Reichel vom „Altheimer Zauberkeller“ eine exzellente Auswahl aus der Vielfalt der Magie getroffen hatte. Natürlich durfte er als „letzter und größter heißerer maghrebinischer Zauberer“ in diesem schillernden Kaleidoskop der Unterhaltungskunst nicht fehlen, sorgte für „echte Erleuchtung“ mit der Lehre der „Exluminalistik“.
Die endet schließlich in der altbewährten maghrebinischen Methode, das Licht mit dem Hammer auszumachen. Auch wer schon viele Glühbirnen auf diese Weise zersplittern sah, hat immer wieder aufs Neue Spaß an der Geschichte mit allerlei (Licht-)Effekten.
Um den Finger kann Günter Fortmeier buchstäblich sein Publikum mit seinem in Deutschland einmaligen „Minimaltheater“ wickeln. Zwei Hände und viel Fantasie genügen ihm, um in einer besonderen Facette der Klein(st)Kunst zu begeistern. Sei es, dass sich die Hände im Scheinwerferlicht in skurrile Typen verwandeln und heiteres „Kasperltheater für alle Generationen“ bieten oder in Schattenbildern einen Zoospaziergang „an die Wand werfen“.
Atemberaubende Akrobatik
Wie Julius Frack und Günter Fortmeier sind auch Ralf Lindner und Jacqueline Marschan als „Farellos“ international erfolgreiche Künstler mit hohen Auszeichnungen. Die brachten mit ebenso origineller wie perfekt beherrschter Akrobatik einen Hauch Monte Carlo und Monaco - die Zentren hoher circensischer Kunst - in den „Alten Bauhof“.
In einer Mischung aus Mienen- und Muskelspiel - sie als grantig dreinschauende Putzfrau Schmidt, er als schnittiger Galan -versetzen sie ihr Publikum in Bewunderung und Begeisterung zugleich, wenn sie auf Einrädern rasant eine waghalsige Kür auf die Bühne „zaubern“, Treppen kein Hindernis darstellen, eher schon das hohe Bauhofdach. Denn unter dessen massiven Balken muss sich Jacqueline auf den Schultern des Einrad fahrenden Partners bücken.
Mit viel Spaß führt der Zauberer, Komiker und Conférencier Bert Rex durch ein kurzweiliges Programm voller Überraschungen, für die er auch selbst auf originelle Weise sorgt. Im heiteren Dialog mit dem Publikum weiß Rex nicht nur mit allerlei Gegenständen zauberhaft zu spielen, sondern auch mit der Sprache.
Als Magier auf den schwarzen-weißen Tasten hatte der Grandseigneur unter den Pianisten, Thomas Fink, einmal mehr die musikalische Begleitung übernommen, was den vielseitigen Kunstgenuss der im wahrsten Sinn des Wortes zauberhaften Sommernacht abrundet. Ebenso wie „Cartine“ und „Harloff“, die zur Einstimmung, wie in der Pause mit versierter Magie faszinieren, sich mitten im Publikum auf die Hände schauen lassen, ohne dass diese verraten, was mit diesen geheimnisvolles geschieht.
Fortsetzung folgt
Nach einem Jahr Vorbereitungen konnte Karlo Reichel viele Komplimente für eine „Supergala“ genießen, die mit einer Videoübertragung auf die Großleinwand auch in den hinteren Reihen für einen wohl lange nachwirkenden Abend sorgte.
Für dessen Technik zeichneten Mitglieder der Bad Windsheimer „Windshemia“ verantwortlich. Jürgen Müller meldete seitens des Freilandmuseums bereits Interesse für eine weitere „Nacht der Illusionen und Mysterien“ für 2015 an. Nach überwältigendem Erfolg 2012 ist 2014 auch wieder eine „Magische Gala“ in der „NeuStadtHalle am Schloss“ geplant.
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