Gabi Schmidt ist nun im Bundesvorstand der Freien Wähler
21.10.2013, 08:05 UhrSie habe sich über den Vertrauensbeweis riesig gefreut und freue sich nun auf die Arbeit im Bundesvorstand, erklärte Gabi Schmidt im „nn-online-“Gespräch am Tag nach der Versammlung, in der Leute für Turbulenzen gesorgt hätten, die im Grunde keine Freien Wähler seien. Infolge der Unstimmigkeiten sei die Wahl der Stellvertreter ohne den üblichen Regionalproporz erfolgt und sie auf Vorschlag aus der Versammlung in den Bundesvorstand berufen worden.
„Das mache ich wahnsinnig gerne“, so Schmidt, die darin eine Chance sieht, an der Neuaufstellung der Freien Wähler mitzuwirken. Dabei gelte es mehr nach vorne als zurück zu schauen. „Wenn der Herrgott gewollt hätte, dass wir rückwärts gehen, hätte er uns hinten Augen gegeben“. Natürlich müsse man die Gründe des schlechten Abschneidens bei der Bundestagswahl ( als „1,0-Prozent-Pleite“ kommentiert) analysieren, doch wolle sie darauf aufbauen, was gut gelaufen sei.
Neues Marketingkonzept
Programmatisch meint Gabi Schmidt, dass man in den verschiedenen Landesverbänden und auf regionalen Ebenen die positiven Aspekte aufgreifen und sie weiter transportieren sollte. Ferner hält sie ein „neues Marketingkonzept“ für erforderlich, da die Freien so breit aufgestellt seien, dass dies die Wähler verunsichere. Für die nächste Kampagne solle man sich deshalb konzentrieren.
Nach den im Wahlkampf gemachten Erfahrungen hat für Schmidt die politische Information für junge Leute Priorität. Dabei würden auch die neuen Medien eine wichtige Rolle spielen. In die Landesverbände zu gehen, wieder mehr Menschen für die Ideen der Freien Wähler zu begeistern und für die Mitwirkung zu akquirieren, wird ein weiterer Impuls sein, den sie gerne im Bundesvorstand nach ihrem Motto geben möchte: „Es ist nicht genug zu wollen. Man muss auch tun!“ Das heißt, nicht zu warten, bis die Leute zu uns kommen, sondern auf sie zugehen. Eine einheitliche Werbung sollte auch die Wahrnehmung der Freien Wähler verbessern, meint Schmidt.
Klare politische Grundsätze
Nach drei für sie wesentliche politische Grundsätze befragt, nennt die neue stellvertretende Bundesvorsitzende die soziale Gerechtigkeit als einen Schwerpunkt. Hier müssten sich die Freien Wähler unter anderem im Hinblick auf Themen wie Mindestlohn beziehungsweise dem Umgang mit den Menschen im Land konkret aufstellen. Das gelte auch für neue Wege in der Bildungspolitik und bei der Abwehr der Privatisierungsbestrebungen bei der Wasserver(ent)sorgung, die „noch nicht vom Tisch“ sei.
Da man nirgendwo in einer Regierungsverantwortung sei, könne man nach Ansicht von Gabi Schmidt die neuen Aufgaben „völlig unverbraucht angehen, worauf ich mich sehr freue“.
In dem „sehr verschieden besetzten Bundesvorstand sieht sie einer spannenden Aufgabe entgegen. Der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Aiwanger (42), war in Geiselwind trotz des kontrovers diskutierten schlechten Ergebnisses bei der Bundestagswahl mit rund 88 Prozent wiedergewählt worden - ohne Gegenkandidat. Er rief dazu auf, sich in den Kommunen und Ländern besser aufzustellen, da unten starke Freie Wähler alle Möglichkeiten zu Erfolgen auf höherer Ebene hätten.
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