Trasse Nürnberg-Würzburg: Ausbau schafft neue Kapazitäten

29.04.2019, 17:36 Uhr
Trasse Nürnberg-Würzburg: Ausbau schafft neue Kapazitäten

© Harald Munzinger

"Dadurch würden nicht nur zusätzliche Kapazitäten im Nah-, Fern- und Güterverkehr geschaffen, sondern auch die Betriebsstabilität deutlich verbessert“, ist die Abgeordnete der Freien Wähler aus Uehlfeld überzeugt.

Schon lange sei klar, dass die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Würzburg in ihrer jetzigen Form dem hohen Verkehrsaufkommen von Personen- und Gütertransporten nicht gerecht werde. So habe bereits 2018 das Bayerische Verkehrsministerium festgestellt, dass der Abschnitt "zu den am stärksten überlasteten Strecken im deutschen Bahnnetz gehöre“, führt Schmidt in einer Stellungnahme aus. Bestätigt sieht sie das unter anderem mit der Zunahme der Regionalfahrgäste auf dieser Linie zwischen 2003 und 2012 um 220 Prozent.

Zusätzlich ergebe ein Gutachten der IHK Nürnberg, Würzburg, Regensburg und Passau, dass "bis 2030 nochmals ein Zuwachs von rund 24 Prozent des Schienenverkehrs auf dieser Verbindung erwartet wird.“ Mit dann bis zu 350 Zügen täglich würde dieses Aufkommen erheblich über der Kapazitätsgrenze der Strecke liegen.

Konkret sehen die Erweiterungspläne des Fahrgastverbands wie folgt aus: Für den bereits dreigleisigen Abschnitt zwischen Würzburg und Rottendorf fordert "PRO BAHN" vier Gleise. Bereits heute stünden die REs aus Richtung Bamberg oft in Rottendorf und warteten auf das Freiwerden des dritten Gleises, da die anderen Gleise mit Zügen von/nach Nürnberg belegt seien. Weiterhin würde diese Maßnahme die Reaktivierung von Stationen zwischen Rottendorf und Würzburg, sowie eine Regio-S-Bahn Mainfranken ermöglichen. Dieser Ausbau sei ohnehin im aktuellen Entwurf des Deutschland-Taktes enthalten.

Des Weiteren reiche ein drittes Gleis zwischen Nürnberg und Rottendorf nicht aus, um das hohe Verkehrsaufkommen zu decken. Hier bedürfe es - gerade auch im Rahmen der Betrachtungen des Deutschland-Taktes - einer zweigleisigen Neubaustrecke (Fahrzeit 40 Minuten, ggf. noch weniger). Diese sollte mit ein bis zwei Verknüpfungsstellen zur Altstrecke separat geführt werden. So seien bei einem Unfall oder einer Störung nicht beide Strecken gleichzeitig betroffen. Auch dieses Projekt sei im aktuellen Entwurf des Deutschland-Taktes enthalten, so die Abgeordnete.

Zusätzlich zu dieser Strecke könne zwischen Nürnberg und Siegelsdorf ein drittes Gleis sinnvoll sein, um das Nürnberger S-Bahn-System bis Markt Erlbach und Neustadt/Aisch auszudehnen. Schmidt: "So könnte auch Ortschaften wie Langenfeld endlich die lang ersehnte Anbindung ans Schienennetz ermöglicht werden. Das käme den dort ansässigen Pendlern entgegen und würde zusätzlich die Straßen in der Region entlasten“.

Die Landes- und Kommunalpolitikerin der Freien Wähler ist sich sicher, "dass mit diesen Ansätzen nicht nur die Betriebsstabilität und die Beförderungsgeschwindigkeit erhöht, sondern mit der Erweiterung des Nahverkehrsangebots auch mehr Menschen für die Nutzung der umweltfreundlichen Bahn gewonnen werden könnten“.

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