Ab in Nürnbergs Unterwelt: Sonderführungen zu Felsenkellern
28.12.2015, 13:48 UhrEine feuchte Treppe führt in der Nähe des Laufertorturms in ein Bunker-System auf drei Etagen. Es ist ein verwirrendes Labyrinth von Gängen und Räumen. Ganz unten, in zwölf Meter Tiefe, kochte man vor über 70 Jahren in einer Notküche Fleisch, Kartoffeln und Gemüse für die hungernde Bevölkerung.
Ein Stockwerk darüber befanden sich Büros der städtischen Werke, die den Einsatz von Instandsetzungs-Trupps für Gas- und Wasserleitungen sowie für die Reparatur zerstörte Straßenbahn-Schienen und -Leitungen koordiniert haben. Darüber war ein Bunker für etwa 250 Menschen. "Doch natürlich waren immer doppelt so viele Schutzsuchende oder noch mehr während der Fliegerangriffe hier drinnen", erklärt Ralf Arnold, Vorsitzender des Fördervereins Nürnberger Felsengänge.
Der Verein bietet seit über 15 Jahren Rundgänge durch die Kellerwelt der Nürnberger Altstadt an. Rund 25.000 Quadratmeter waren während des Krieges als Schutzbunker ausgebaut. Die 75-minütige Tour führt diesmal auf rund 2000 Quadratmetern vom Laufertorturm Richtung Maxtormauer. Zwischen 3000 und 6000 Interessierten nehmen erfahrungsgemäß bei den Touren zu Jahresbeginn teil.
Ab 2. Januar bis einschließlich 10. Januar erkunden Gruppen zwischen 11 Uhr und 17 Uhr die Nürnberger Unterwelt. Normalerweise im 30 Minuten-Takt, bei großer Nachfrage alle Viertelstunde. Weil jede Gruppe nur 25 Personen umfassen darf, rät der Veranstalter zur Online-Buchung unter: www.felsengaenge-nuernberg.de. Der Eintritt kostet sechs Euro, Tickets gibt es auch in den beiden Tourist-Infos am Hauptmarkt und an der Königstraße 93 oder an der Kasse des Theaters Pfütze, Äußerer Laufer Platz 22.