"Abstrakte Gefahr": Bundespolizei zeigt Präsenz in Nürnberg

16.11.2015, 06:00 Uhr

© Michael Matejka

Anders als sonst tragen die Beamten schusssichere Westen und Schnellfeuerwaffen. Die Bundesregierung geht von einer "abstrakten Gefahr" aus. Die blutigen Ereignisse in Paris haben dazu geführt, dieser Gefahr etwas entgegenzusetzen: Stärkere Präsenz, Maschinengewehre und schusssichere Westen.

"Es geht darum, den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln", sagt Jan Jaskolla, Sprecher in der Bundespolizei-Zentrale in Potsdam. Reisende sehen in der stärkeren Präsenz eine symbolische Geste. "Wenn es tatsächlich kracht, sind die Polizisten vielleicht wirklich im richtigen Moment an der richtigen Stelle - das wäre aber Zufall", sagt Renate Wagner aus München.

Die Beamten achten auf verdächtige Personen, sie kontrollieren die Ausweise und prüfen stichprobenartig Gepäck. Mehr als 80 Kameras haben den Nürnberger Hauptbahnhof im Blick, die Bilder werden in die Einsatzzentrale übertragen und dort ausgewertet.

Besorgt blicken die Verantwortlichen auf ein wichtiges Ereignis in Nürnberg: den Christkindlesmarkt. Bereits vor fünf Jahren warnte die Bundesregierung vor Anschlägen in der Weihnachtszeit, die Kontrollen rund um das "Städtlein aus Holz und Tuch" in Nürnberg wurden intensiviert.

Am Wochenende blieb es auch im Polizeipräsidium Mittelfranken nicht ruhig. Die Führungskräfte berieten die Lage, die Fachgruppen hatten Rufbereitschaft. Auch hier geht die Behörde von einer abstrakten Gefahr aus. Hinweise auf geplante, konkrete Anschläge lägen laut Polizeisprecherin Elke Schönwald derzeit nicht vor.