Alexandra R. weiter vermisst: Jetzt suchen Leichenspürhunde - so geht es weiter

NÜRNBERG - Sie ließ ihren Mutterpass, Ausweis und Bankkarten zurück: Irgendwann am 9. Dezember verschwand Alexandra R., eine Hochschwangere aus Nürnberg, spurlos. Die Polizei befürchtet ein Verbrechen. Taucher fanden bislang nichts - doch die Suche läuft weiter.

Etwa vier Meter tief ist der Main-Donau-Kanal bei Katzwang. Taucher stiegen am Dienstag in das bitterkalte Gewässer ab, Boote mit speziellen Sonargeräten fuhren auf und ab. Hier, im südlichen Ausläufer Nürnbergs, suchte die Polizei nach der vermissten Alexandra B., einer hochschwangeren Frau. Es gibt kein Lebenszeichen, die 39-Jährige ist seit 18 Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Vieles spricht für ein Gewaltverbrechen - und auch die Polizei hält das für die wahrscheinlichste Theorie.

Die Suche am Dienstag verlief erfolglos, das teilte die Polizei bereits mit. Die Taucher und Boote nahmen besonders Brücken auf dem Kanal ins Visier. Konkrete Hinweise, sagte eine Sprecherin, dass sich Alexandra R. auf dem Grund des Gewässers befinde, habe es nicht gegeben. Die Ermittler sprechen eher von einer Routinesuche.

Leichenspürhunde sollen Alexandra R. finden - Twingo im Fokus

Aufgeben will die Polizei, die auch eine 24-köpfige Sonderkommission eingesetzt hat, aber nicht. Am heutigen Mittwoch und auch am Donnerstag soll die Suche fortgesetzt werden. Dann werden auch Spürhunde auf den Booten mitfahren, die theoretisch Leichen in mehreren Metern tiefem Wasser erschnüffeln können. Drohnen sollen über dem Main-Donau-Kanal kreisen. Die Polizei schöpft alle Möglichkeiten aus. Die Suche konzentriert sich dabei auf das Gebiet zwischen der Schleuse in Eibach und dem Nürnberger Hafen.

Die Polizei sucht Hinweise zu diesem Fahrzeug. © Polizei Mittelfranken

Im Fokus der Ermittler ist seit einiger Zeit auch ein mintgrüner Renault Twingo. Er, davon geht die Polizei aus, steht in Verbindung zu Alexandra R. und wurde am Vormittag des 9. Dezembers bewegt. Ein Zeugenaufruf soll helfen, die Fahrt des Wagens am Tag des Verschwindens der Frau zu rekonstruieren. "Das Hinweisaufkommen ist hoch", sagte ein Sprecher des Präsidiums Mittelfranken vor einigen Tagen - ein Volltreffer sei aber noch nicht dabei. Die Sonderkommission bittet allerdings weiter um Hinweise.

Zuletzt wurde Alexandra R. am Morgen des 9. Dezembers in Katzwang gesehen. Sie brachte ihr Pflegekind in den Kindergarten - dann verliert sich die Spur. Am Abend meldete ihr Lebensgefährte die 39-Jährige als vermisst. Handyortungen blieben erfolglos.

Weitere Hintergründe zur Suchaktion am Main-Donau-Kanal lesen Sie im Artikel auf NN.de.