Allein unter lauter Männern
01.10.2007, 00:00 Uhr
Für Marion Petermann war es ohnehin keine Frage, dass sie Schreinerin werden wollte: «Mein Vater ist Schreinermeister, und mir hat der Beruf von Anfang an gefallen.» Dass sie nicht mehr weibliche Mitstreiter im Kurs hatte, stört sie nicht. Ihr Meisterstück ist eine Schminkkommode, für die sie Holz aus Vogelaugenahorn- und Zwetschgenbäumen verwendet hat.
Durch das gleichsam gesprenkelte Vogelaugenahornholz bekommt die Kommode «etwas Unruhiges», das ihr sehr gut gefallen habe, erklärt Petermann. Auf die Idee, eine Schminkkommode anzufertigen, kam sie unter anderem, «weil ich daheim immer so ein Chaos mit meinen Haarbändern hatte». Die haben jetzt ihren festen Platz in einem Schub ihres Meisterstücks.
Bis zum 4. Oktober wird Marion Petermanns Schminkkommode gemeinsam mit den anderen Stücken ausgestellt, dann dürfen die angehenden Meister ihre Arbeiten mit nach Hause nehmen. Immerhin haben sie das zwischen 8000 und 11 000 Euro teure Material selbst bezahlen und über 160 Arbeitsstunden investieren müssen. Zum Meisterbrief fehlt der 21-jährigen Petermann und ihren Kollegen jetzt noch ein letzter Schritt: Am 14. Oktober steht eine mündliche Prüfung an. Die wird aber nicht allzu schwer, wie Lehrgangsleiter Schmidtner sagt, der ohnehin über seinen Kurs nicht klagen kann: «Es war ein sehr guter Jahrgang.» Marco Puschner
Die Ausstellung der Meisterstücke in der Handwerkskammer, Sulzbacher Straße 11-15, Öffnungszeiten: Heute, morgen und am Donnerstag 8-17 Uhr, Mittwoch 11-16 Uhr.
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