Ärmel hochkrempeln: Neue Impfstelle im alten City Point

Alexander Brock

Lokales

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26.3.2021, 05:45 Uhr
In der neuen Impfstelle im City Point: OB Marcus König (im blauen Anzug) und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (rechts) lassen sich erklären, welchen Weg die Impfkandidaten hier bis zur Injektion gehen.

© Michael Matejka, NNZ In der neuen Impfstelle im City Point: OB Marcus König (im blauen Anzug) und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm (rechts) lassen sich erklären, welchen Weg die Impfkandidaten hier bis zur Injektion gehen.

Früher probierten Kunden hier Stoff an, heute wird Impfstoff gespritzt: Im ersten Stock des alten Einkaufszentrums City Point in den früheren Räumen der Boutique New Yorker krempeln Nürnberger Impflinge die Ärmel hoch. Neben dem Impfzentrum in der Nürnberg Messe, das am 27. Dezember an den Start ging, hat die Stadt seit Donnerstag zwei weitere dezentrale Impfstellen laufen: im City Point (Pfannenschmiedsgasse 2) für Bürger, die in der Innenstadt wohnen und in der alten Kfz-Zulassungsstelle (Großreuther Straße 115 b) für Nürnberger, die im Stadtnorden ihr Zuhause haben. Betreiber der beiden dezentralen Standorte ist die IZ Bayern GmbH.

"Jede Spritze findet ihren Arm"

Das Prozedere gleicht dem in der Messe Nürnberg: Die Impflinge kommen zu ihrem vereinbarten Termin, im Fall des City Points in den ehemaligen Shop, werden registriert, lassen sich von einer der fünf Ärztinnen oder Ärzte aufklären (Impfpass nicht vergessen), lassen sich das Vakzin spritzen, ruhen sich noch einen Moment aus und können dann gehen.

"Jede Spritze findet ihren Arm", sagt Oberbürgermeister Marcus König (CSU) während der Eröffnung und tritt gleich mal einem Verdacht entgegen, der sich auf das allgemein langsame Impftempo bezieht: "Wir bunkern keinen Impfstoff." Die Stadt könne nur das verimpfen, was sie bekommt.

73.000 Dosen verimpft

In Zahlen heißt das: Für die kommende Woche werden 7000 Impfdosen angeliefert. Die Stadt könne aber pro Woche 14.000 Dosen verimpfen, sagt Christine Schüssler. Sie leitet die Koordinierungsstelle des Nürnberger Impfzentrums. "Das ist sehr anstrengend, weil wir immer erst am Donnerstag erfahren, wie viele Dosen wir für die darauf folgende Woche geliefert bekommen", sagt sie.

Die bayerische Staatsregierung hat angekündigt, ab April die Lieferungen zu steigern. Bis zum 23. März wurden in Nürnberg insgesamt rund 73.000 Dosen verimpft. Mit Blick auf die nötige zweite Spritze nach sechs Wochen hat die Stadt damit 23.300 Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft. Und so sehen die Anteile der Vakzin-Hersteller aus: 66 Prozent Biontech/Pfizer, 21 Prozent Astrateneca und 13 Prozent Moderna.

Dritte Welle ist längst in Nürnberg

"Seit zwei Wochen impfen wir in der zweiten Priorisierungsgruppe", sagt Schüssler. Dazu gehören Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher. Die dritte Welle der Pandemie ist längst auch schon in Nürnberg angekommen, berichtet Gesundheitsreferentin Britta Walthelm. Allerdings gebe es positive Anzeichen: In der ersten Priorisierungsgruppe, seien inzwischen nahezu alle Personen geimpft, die geimpft werden wollten. Waltdhelm: "Dass die Impfung wirkt, sehen wir an den über 80-Jährigen. In dieser Gruppe ist die Zahl der Infektionen signifikant zurückgegangen."

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