Eine Straftat als Protest

Aus diesem Grund fährt ein Nürnberger Pater jetzt schwarz

Ella Gößelein

E-Mail zur Autorenseite

Marco Puschner

Lokalredaktion Nürnberg

E-Mail zur Autorenseite

2.9.2022, 06:00 Uhr
Jörg Alt steigt ohne Ticket in eine Straßenbahn, um für den Erhalt des 9-Euro-Tickets zu demonstrieren. 

© Roland Fengler Jörg Alt steigt ohne Ticket in eine Straßenbahn, um für den Erhalt des 9-Euro-Tickets zu demonstrieren. 

Zusammen mit vier weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern stieg Pater Jörg Alt am Donnerstag in die Linie 8 Richtung Doku-Zentrum der Nürnberger Straßenbahn - und das ohne vorher einen Fahrschein zu lösen. Der Grund: Alt und die jungen Menschen, die ihn begleiten, sind nicht damit einverstanden, dass das 9-Euro-Ticket ab sofort nicht mehr gültig ist und dass bislang keine Nachfolgelösung gefunden wurde.

"Es fehlt Bayern nicht an Geld", sagt Alt. Der Freistaat müsse endlich das 365-Euro-Ticket einführen. Der Pater verweist auf die zwei Bürgerbegehren, die es in Nürnberg zu diesem Thema gegeben hat, und auf den Koalitionsvertrag, den CSU und Freie Wähler nach der Landtagswahl 2018 geschlossen haben. Dort ist die Rede davon, dass die günstige Jahreskarte in Großstädten wie München, Nürnberg oder Ingolstadt kommen soll.

Doch wie ist die rechtliche Lage bei dieser Form von Protest? Tatsächlich gilt das Fahren ohne Fahrschein in Deutschland als Straftat. Dennoch hält Jörg Alt sein Vorgehen für angemessen. "Das ist nötig, sonst passiert nichts", erklärt er.

Ob der Pater sowie seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen ohne Strafe davon gekommen sind und bei welchen Aktionen Jörg Alt noch mitwirkt, erfahren Sie auf NN.de.

Verwandte Themen


18 Kommentare