Baden im Wöhrder See ab Sommer 2016 erlaubt
5.6.2015, 17:26 UhrEs ist ein Termin, wie er Markus Söder gefällt. Nur gute Neuigkeiten und ein bisschen Schelte für die Stadtregierung. Braun gebrannt steht er auf einem Solarboot und übernimmt auch gleich das Steuer bei der kleinen Pressebootsfahrt über den Wöhrder See.
Im Gepäck hat der Heimatminister eine Nachricht, auf die alle Nürnberger schon ewig gewartet haben: Ab 2016 soll Baden im Wöhrder See erlaubt sein. Zumindest in der Norikusbucht, die neu gestaltet wird. Dort baut das Wasserwirtschaftsamt dort einen 400 Meter langen Leitdamm, der auch begehbar ist.
Das Wasser in der Bucht soll dank eines natürlichen Steinfilters so sauber sein, dass Badefreunde ohne Bedenken darin schwimmen können. An Ufernähe lädt ein zehn Meter breiter und 500 Meter langer Sandstrand zum Sonnen ein. Auf insgesamt zwei Hektar Wasserflächen kann dann jeder planschen. Ungefähr 1,40 Meter tief ist das Wasser. 2,5 Millionen kostet die Bucht insgesamt.
Auch mitten im Wöhrder See hat sich einiges getan, auch wenn das nicht so aussieht. Insgesamt 10.000 Tonnen Steine hat das Wasserwirtschaftsamt dort versenkt. Sie Bilden ein Oval mit einer Länge von knapp 400 Metern. Nur an zwei Stellen sind Steine sichtbar.
Dank dieses Steindamms soll die Fließgeschwindkeit schon um 70 Prozent gestiegen sein, so Projektleiter Klaus Winkelmair vom Wasserwirtschaftsamt. Dadurch wird auch die Wasserqualität besser, weil Schlamm und Dreck sich nicht so leicht ablagert, sondern weggespült wird.
Damit auch die Ökologie nicht zu kurz kommt, kündigt Söder Öko-Inseln am Nordufer an. Auf 1000 Quadratmeter können hier Vögel brüten und Fische laichen. Auch eine Umweltstation ist auf der anderen Seite des Sees geplant. Hier sollen Kinder mehr über die Natur am Wöhrder See lernen, auch ein Solarboot kann dort ausgeliehen werden.
Wie bei allen anderen Terminen kann sich Markus Söder auch diesmal eine Schelte in Richtung Stadt Nürnberg nicht verkneifen. Der Freistaat sei voll im Plan, gebe 16 Millionen für die Wasserwelt Wöhrder See aus. Bei der Stadt dauert in Söders Augen alles viel zu lange: So sei der kleine Bach am Südufer schon seit einem Jahr eingeweiht, aber die Stadt habe die Wege in dem Bereich noch immer nicht fertiggestellt.
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