Beim Abschied von der Gastfamilie dicken Kloß im Hals

20.07.2011, 18:42 Uhr

Fortschritt hin oder her: Bei der Benennung seines gesellschaftspolitischen Engagements bevorzugt der IT-Dienstleister den Begriff „Patronat“. Schließlich gehe das Engagement der Datev weit über das firmenübliche „Sponsoring“ hinaus, erklärte Gymnasialdirektor Walter Hauenstein in seiner Laudatio. Wie Professor Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der Datev, sprach er vor den Schülerinnen und Schülern vom „Jahr Eures Lebens“ und es hätte abgedroschen geklungen, wenn nach ihm nicht die Heimkehrer von ihrem 13. High-School-Jahr in den USA berichtet hätten.

Im besten (amerikanischen) Englisch erzählten sie von ihrem American Way of Life: vom Eisfischen auf dem Lake Michigan, Pizza- und Pool-Sessions mit der Gastfamilie, sportlichen Experimenten, leuchtenden Schulfarben und rauschenden Abschlussbällen. Mehr als einer von ihnen hat sein Herz in Übersee verloren: der eine an eine dänische Austauschstudentin, der andere an den Familienhund – und sie alle schwärmten von ihren Gasteltern und -geschwistern.

„Es ist nicht leicht, zwei Leben zu haben: eines zuhause und eines in Amerika“, gab Christan Lohse zu, als er mit einem dicken Kloß im Hals vom Abschied von seiner Gastfamilie erzählte. Nils Metter dagegen konzentrierte sich auf die launigen Seiten seines Amerika-Aufenthalts und berichtete von anfänglichen Sprachbarrieren und Familientraditionen („Lass das liegen. Mum macht das schon.“).

Das zweistündige Programm im Casino der Datev wurde durch die Auftritte des Dürerchors unter der Leitung von Caroline Di Rosa und der Tanzgruppe des Dürer-Gymnasiums bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung von dem Schüler Valentin Korunoski. Danach wurde stilecht am Amerikanischen Buffet zu amerikanischer Countrymusik geschlemmt.

Die zehn Monate in einem fremden Land haben die Jugendlichen sichtlich selbstbewusster gemacht. Dafür gibt es sogar einen Videobeweis. Denn alle Jugendlichen wurden (und werden) vor ihrer Abreise beim Amerika Abend nach ihren Erwartungen gefragt und dabei gefilmt.

Vor einem Jahr standen Feliza Willner, Uwe Fanghänel, Christian Lohse, Miriam Büttner, Manuel Zulla, Nils Metter, Denise Beck, Joanna Beck, Nadine Jaszul und To Than Nhi recht steif vor der Kamera. Zwölf Monate später ist ihnen ihre Begeisterung über das Erlebte deutlich anzusehen. „Ich werde dieses Jahr nie vergessen“, schwärmte beispielsweise Denise, die in Cincinnati im Bundestaat Ohio als „Pingpong-Girl“ sportliche Erfolge feierte.

Nach so vielen positiven Erfahrungsberichten konnten es die acht Neuen kaum noch erwarten, in den Sommerferien in den Flieger zu steigen. Auch sie mussten auf die Bühne treten und von ihren Erwartungen berichten.

Eine der häufigsten Antworten gab auch Kevin Wenzel: „Ich denke, das wird das beste Jahr meines Lebens!“

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