Bis zu 800 neue Eigenheime in Wetzendorf
17.1.2015, 08:59 UhrNoch geht es westlich der Erlanger Straße hinter dem Thoner Neubauviertel beschaulich zu. Zwischen Gewerbebetrieben und Sportplätzen gibt es noch Äcker und Wiesen, das markanteste Bauwerk ist das Berufsbildungszentrum an der Schleswiger Straße. Wenn es nach den Stadtplanern geht, wird sich das Erscheinungsbild aber deutlich verändern.
Drei Wohnbauflächen sind im Strukturplan Wetzendorf-Thon enthalten, an dem stadtintern kräftig gefeilt wird. Bis zu 3000 Bewohner könnten hier einmal auf 25 Hektar ein neues Zuhause finden, sagt Peter Fassbender vom Stadtplanungsamt. Er spricht von einem „Stufenplan“, der in mehreren Abschnitten umgesetzt werden soll.
Überlegung für ein Wohngebiet in Wetzendorf gibt es seit Anfang der 90er Jahre. Damals sollten südlich der Schleswiger Straße 80 Eigenheime und 800 Geschosswohnungen auf elf Hektar entstehen. Vor allem das Bauvolumen und die Verkehrsbelastungen sorgten vor Ort für Streit. 1994 tauchten abgespeckte Pläne auf.
Ohrfeige für die Stadt
Das Bebauungsplanverfahren landete vor Gericht, der Rechtsstreit endete mit einer Ohrfeige für die Stadt und der Botschaft: Nur mit einer zusätzlichen Route (wie durch den Ausbau der Bamberger Straße) wäre ein größeres Wohnprojekt genehmigungsfähig. Danach legte der Stadtrat im Juli 1999 das Vorhaben auf Eis. Elf Jahre später brachte die CSU-Fraktion das Viertel per Antrag wieder ins Gespräch, was im Herbst 2012 zu einem neuen Grundkonzept führte. Es sieht den Bau von bis zu 800 Reihen-, Doppel- oder Stadthäuser, Grünzonen und ein „angepasstes Verkehrskonzept“ vor.
Der Konzept ist inzwischen weiterentwickelt worden. Wenn alles glatt läuft, so Fassbender, könnte das erste Gebiet etwa ab 2018 bebaut werden. Dabei handelt es sich um eine Fläche in der Bielefelder Straße, wo sich neben dem Mittelfränkischen Blindenheim ein Eigenheimviertel langsam westwärts bewegt. Mit Blick auf den nahenden U3-Bahnhof „Nordwestring“ soll das Bebauungsplanverfahren für das Gebiet mit 150 bis 200 Wohneinheiten schon im Frühjahr 2015 eingeleitet werden.
Gebiet zwei mit 200 bis 250 Eigenheimen ist ein Gebiet nördlich der Parlerstraße. Die Unterbrechung der Forchheimer Straße soll, laut Fassbender, auf alle Fälle bleiben. Das dritte Areal betrifft zwei Flächen neben dem Berufsförderungswerk südlich der Schleswiger Straße für insgesamt rund 250 Wohneinheiten. Abgestimmt auf die Verkehrsbelastung, halten die Planer hier eine Unterbrechung der Schleswiger Straße für möglich.
Laut Fassbender ist Wetzendorf neben dem Tiefen Feld im Südwesten und dem Ex-Bahn-Gelände an der Brunecker Straße „das letzte große Potenzial für Wohnungsbau in Nürnberg“. Klar ist aber: Familien, die aktuell in Nürnberg ein Eigenheim erwerben wollen, werden derzeit primär nur im Nürnberger Süden fündig.
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