Christkindlesmarkt im XXS-Format: Sammlerin präsentiert Mini-Buden
25.11.2019, 19:49 UhrMichalke hat die Mini-Buden vor 30 Jahren in der Holzwerkstatt der Evangelischen Familienbildungsstätte gebastelt. Sie graste regelmäßig Börsen sowie Flohmärkte in Nürnberg, Neumarkt oder Bamberg ab, um ihre Bestände zu erweitern. Holzspielzeug aus dem Erzgebirge kam dazu und viele weitere Weihnachts-Accessoires. Die Sammelwut ließ nicht nach, und so hat die 71-Jährige jetzt ein Problem: Wo kann man die vielen Spielsachen unterbringen? Früher standen sie gut sortiert im Wohnzimmer. Nach einem Umzug mussten die wertvollen Stücke in den Keller – sorgsam verpackt natürlich. "Eine logistische Herausforderung", meint ihr Lebensgefährte Ronald Stolte.
Denn nicht immer findet man in den Kartons das Gesuchte auf Anhieb. Manchmal kann es schon ein oder zwei Jahre dauern, bis die Fahndung in den Schachteln erfolgreich ist.
Eine Rarität in der Ausstellung ist ein Christbaum aus grün gefärbten Gänsefedern. Der Stamm besteht aus Holz, die Äste aus Draht und die Nadeln aus fein zerlegten Federn. Man kann diesen ersten künstlichen Baum einfach zusammenklappen und abtransportieren. Der Federbaum sei zu Zeiten des Biedermeier groß in Mode gewesen, berichtet Michalke. Den heutigen Kunststoff-Tannen kann sie nichts abgewinnen: "Plastik lehne ich ab."
"Ich war früher zu gierig, habe zu viel gekauft"
Im Erdgeschoss des Handwerker-Museums hat sie eine winzige Backstube aufgebaut: Brote lagern dort neben Weihnachtsbäckerei und Lebkuchendosen. Das mit einer Vitrine geschützte Ensemble war einmal ein Dekostück in einer echten Bäckerei. Jetzt grüßt es in der Wechselausstellung die Besucher am Eingang.
Entdeckt hat Michalke das gute Stück auf einem Flohmarkt. Und auf dem Nürnberger Trempelmarkt steht sie mittlerweile selbst mit einem Stand: "Ich war früher zu gierig, habe zu viel gekauft", meint die Seniorin selbstkritisch, "jetzt ist es genug. Ich verkaufe jene Sachen, an denen mir nicht so viel liegt."
Der kleine Christkindlesmarkt kann mittwochs bis sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr im Museum Kühnertsgasse besichtigt werden. Die Sonderschau dauert bis 5. Januar. An den Sonntagen, 1., 8. und 15. Dezember, gibt es jeweils ein Extraprogramm.
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