Passagiere sprechen von Panik

Cockpitscheibe sprang in der Luft: FCN-Jet fliegt wieder - das sagt die Airline

Tobi Lang

Redakteur

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26.6.2023, 19:08 Uhr
Ein größeres Aufgebot an Feuerwehr und Rettungskräften nahm den Jet in Empfang. Gebraucht wurden sie nicht. 

© NEWS5 / Grundmann, NNZ Ein größeres Aufgebot an Feuerwehr und Rettungskräften nahm den Jet in Empfang. Gebraucht wurden sie nicht. 

Fotos zeigen den Riss, der einmal sich quer durch die Frontscheibe des Boeing-Jets zieht: Am Samstagmorgen sprang während des Flugs von Nürnberg nach Kreta die Glasfront im Cockpit eines Ferienfliegers. Um eine echte Notlage zu verhindern, drehte die Maschine über dem bayerischen Passau und landete kurze Zeit später wieder am Albrecht-Dürer-Airport. Ein Schreck für die Passagiere, einige erlitten wie berichtet Panikattacken - und einige wollten sogar einen in kürzester Zeit bereitgestellten Ersatzflieger nicht mehr besteigen.

Die Airline Corendon ist zufrieden. Eigentlich sei alles wie aus dem Lehrbuch gelaufen, sagt Sprecher Thomas Braun. Die erfahrene Crew habe sofort Schritte eingeleitet, um das Leben der Passagiere nicht zu gefährden. "In so einem Fall versucht man sofort die Geschwindigkeit und die Höhe zu reduzieren." Genau das sei geschehen, sagen Urlauber, die an Bord des Corendon-Jets waren. Der Pilot brachte die Maschine relativ abrupt unter die Wolkendecke, um sie unbeschadet in Nürnberg zu Boden zu bringen.

"Man versucht, Risiken einzudämmen"

"Dass die Scheibe komplett zerspringt, das passiert eigentlich nicht", erklärt Braun. Das sei auch am Samstagmorgen nicht so gewesen. Weil das aber nicht ausgeschlossen ist, "versucht man, die Risiken einzudämmen". Noch bevor die Piloten in den Sinkflug gingen, setzten sie mit dem Codewort "Pan-Pan" eine sogenannte Dringlichkeitswarnung ab. "Damit meldet man, dass man ein Problem hat und Vorrang braucht."

Inzwischen ist der Corendon-Jet mit der schicken FCN-Lackierung sogar schon wieder im Dienst. Die benötigte Scheibe war vorrätig, innerhalb kürzester Zeit habe man das Ersatzteil nach Nürnberg liefern lassen können. "Die Scheibe wird dann geklebt und muss trocknen, ganz nach Herstellervorgaben." Beim Samstagsflug nach Gran Canaria habe man noch eine deutliche Verspätung gehabt - seit Sonntag läuft aber alles wieder normal. "Alles lief normal und routiniert."

Wie Passagiere den Zwischenfall über den Wolken erlebten, warum einige nicht mehr fliegen wollten und warum ein Paar nun zu einem 2000-Kilometer-Roadtrip aufbricht, lesen Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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