Das Herz: Schrittmacher oder implantierbarer Defibrillator?

3.6.2017, 13:39 Uhr
Das Herz: Schrittmacher oder implantierbarer Defibrillator?

© Stefan Hippel

Das Herz: Schrittmacher oder implantierbarer Defibrillator?

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Bei beiden Operationen erhält das Nürnberger Martha-Maria-Krankenhaus die besten Ergebnisse im regionalen Vergleich. Beim erstmaligen Einsetzen eines Herzschrittmachers wurden die Qualitätsdaten aus 25 Kliniken mit insgesamt 28 Standorten ausgewertet. Beim erstmaligen Einsetzen eines Defibrillators wurden 17 Kliniken betrachtet.

Herzschrittmacher und Defibrillatoren, auch als ICD bezeichnet, helfen Menschen mit gefährlichen Formen von Herzrhythmusstörungen. Beide Geräte werden in Brusthöhe unter der Haut getragen und arbeiten auf ähnliche Weise - sie erfüllen jedoch gegenteilige Funktionen. Ein Herzschrittmacher beschleunigt ein zu langsam schlagendes Herz mit elektrischen Impulsen. Ein Defibrillator bringt einen zu schnellen Herzrhythmus wieder in den Takt. Prophylaktisch kann er so Patienten, die wegen Herzerkrankungen vom plötzlichen Herztod bedroht sind, schützen und bei Bedarf durch Elektroschocks wiederbeleben.

In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung klärt Martha-Maria-Chefarzt Dr. Karsten Pohle über die Hintergründe und Anwendungsbereiche der Herz-Rhythmusgeräte auf. Ein Patientenvertreter berichtet außerdem aus seinem Alltag mit einem implantierten Defibrillator.

Das Herz: Schrittmacher oder implantierbarer Defibrillator?

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Neben medizinischen Kriterien beruht der Klinikcheck auch auf Patientenumfragen zur Zufriedenheit. "Ziel unseres Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt Prof. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten.

Im NZ-Klinikcheck schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann."

Von Häusern in der weniger guten Kategorie 3 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend. Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."

Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck hier.

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