Professorin der TU Nürnberg im großen Interview

Digital-Expertin Isa Jahnke: "Deutschland hinkt zehn Jahre hinterher"

Christine Thurner

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22.6.2022, 06:00 Uhr
Micro-Learning ist künftig überall möglich.

© William Perugini via www.imago-images.de, imago images/Westend61 Micro-Learning ist künftig überall möglich.

Nicht nur die Corona-Pandemie hat uns gezeigt: Ohne digitales Lernen geht es nicht mehr. Doch welche Erfolgsrezepte gibt es dafür und welche Fehler sollte man vermeiden? Die Professorin Isa Jahnke, seit 1. Januar 2022 Gründungsvizepräsidentin der neuen Technischen Universität in Nürnberg, beschäftigt sich seit 15 Jahren mit der Frage, wie digitale Technologien sinnvoll beim Lehren und Lernen eingesetzt werden können.

Der Nachholbedarf in Deutschland sei in dieser Hinsicht groß, sagt Jahnke. "Wir hinken anderen Ländern zehn Jahre hinterher", so das Fazit der Expertin, die vor ihrem Wechsel nach Nürnberg Professuren in Schweden und den USA inne hatte und dort unter anderem mit Tablet-Klassen gearbeitet hat.

Einen Fehler, den viele bei der Planung des digitalen Unterrichts begehen: "Man sollte nicht immer in Videos denken." Wichtiger sei es, für das jeweilige Lernziel die geeignete Methode auszuwählen. Das könne auch "Stift und Papier" sein. Künftig werde das Smartphone eine noch größere Rolle spielen. "Für viele, gerade Jüngere, ist es ja fast schon das einzige Gerät, das sie nutzen."

Damit werden laut Jahnke mit neuen Formaten ganz neue Lernorte denkbar, etwa in der Warteschlange beim Bäcker oder in der Bahn. Was es mit diesem Micro-Learning auf sich hat, welche Rolle Chatbots spielen werden und welche der Faktor Mensch, und was sich die Schulen in der Region von der Expertise der Technischen Universität erhoffen dürfen, lesen Sie im ganzen Interview mit Prof. Isa Jahnke.[NN+]

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