Egidienplatz soll schöner werden
31.3.2019, 18:56 Uhr"Der Egidienplatz ist derzeit vor allem eines: ein Parkplatz. Und das, obwohl die Diskussion rund ums Pellerhaus mehr als deutlich zeigt, dass den Nürnbergern der Platz und seine Atmosphäre am Herzen liegen", erklärt Thorsten Brehm, SPD-Vorsitzender und Stadtrat. "Deshalb möchten wir den Platz schöner gestalten, damit er zukünftig mehr zum Verweilen einlädt", betont die SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer. Sie schlägt vor, mehr Sitzstufen in den abschüssigen Hang zu integrieren.
Eine Idee, die auch im Kontumazgarten verwirklicht wurde und dort viel Zuspruch findet, ohne den ruhigen Charakter des Ortes zu stören. Neben den Anwohnern würden auch Arbeitnehmer in ihrer Mittagspause, Touristen sowie die Besucher des "Haus des Spielens" im Pellerhaus davon profitieren, so Prölß-Kammerer weiter.
Bürgerbeteiligung starten
Die Fraktion fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, einen Beteiligungsprozess zu starten, Bedürfnisse abzufragen und in diesem Zuge auch abzuklären, wie Parkplatzalternativen für die Anwohner aussehen könnten. "Wenn alle an einem Strang ziehen, auch die Kirche, die auf dem Egidienberg ja eine große Rolle spielt, kann eine Aufwertung des Platzes gut gelingen", ergänzen die beiden.
Dass sich eine Neugestaltung lohnt, zeige schon das Kunstwerk am Fuße des Bergs in der Sebalder Altstadt. "Seitdem das schlafende Nashorn am Fuße des Egidienbergs ruht, sehe ich beim Vorbeigehen an schönen Tagen immer wieder Menschen, die sich auf den neuen Bänken ausruhen oder unterhalten. Genau das wollen wir für den ganzen Platz, das unterstützen wir", bringt es Brehm auch mit Blick auf Nürnbergs Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt auf den Punkt. "Damit wird auch im öffentlichen Raum kulturelles Leben sichtbar. Nürnberg braucht einen weiteren zentralen Platz, auf dem sich Menschen gerne treffen", fährt er fort.
Nashorn für mehr Platzwirkung
Wie berichtet, ruht seit Oktober das schlafende Nashorn, das bereits auf dem Hans-Sachs-Platz, später vor dem Opernhaus für Aufsehen sorgte, dauerhaft auf dem Egidienplatz. Zugunsten des großen Rhinozeros, einer Skulptur der polnischen Künstlerin Dorota Hadrian, verschwanden vor Ort die Wertstoffcontainer; es wurden Sitzgelegenheiten geschaffen.
"Was mit überschaubarem Aufwand gemacht werden konnte, ist passiert", so Siegfried Dengler, Chef der Stadtplanung. Eine Zwischenlösung. "Wir haben keinen Planungsauftrag und aktuell andere Prioritäten."
Das weiß auch Elisabeth Most vom zuständigen Bürgerverein. "Der Egidienplatz hat — wie viele Plätze in der Altstadt — das Manko, dass er in den 1960er Jahren autogerecht umgebaut wurde." Die jüngsten Verbesserungen gefallen ihr, "aber es fehlt an Grün". Und: "Das Nashorn säumt den Parkplatz." Aber für den großen Wurf sei es noch zu früh, "vielmehr sollte man jetzt das Augenmerk auf bereits begonnene Maßnahmen legen — wie Obst- und Weinmarkt". Als Sofortmaßnahme — ohne großen Aufwand — bringt sie die Begrünung der leeren Baumscheiben ins Gespräch. "Auch wäre es schön, wenn man den Platz ums Denkmal freiräumen könnte."
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