Eltern müssen ihre Kinder in der Schule unterstützen

10.05.2015, 20:07 Uhr

Nürnberg - Im Vergleich zu ihren Mitschülern erzielen Migrantenkinder schlechtere Leistungen, sie erreichen seltener einen mittleren Abschluss oder das Abitur, dafür verlassen sie die Schule häufiger ohne Abschluss: Der Bayerische Bildungsbericht 2012 spricht eine deutliche Sprache. Ludwig Unger, Sprecher des bayerischen Kultusministeriums, sucht die Hauptgründe für das schlechte Abschneiden in den Elternhäusern. „Es fällt auf, dass die Leistungen der Kinder deutlich abfallen, von denen beide Eltern einen Migrationshintergrund haben. Wo nur ein Elternteil aus einer Zuwandererfamilie stammt, haben die Kinder bessere Bildungschancen.“ Sprache sei der Schlüssel zum Erfolg. Es sei äußerst schwer, bildungsferne Familien zu erreichen, ergänzt Nürnbergs Schulreferent Klemens Gsell. „Das erschwert die schulische Arbeit.“ Der Nürnberger Elternverband freilich, zu dem auch Bildungslotsin Serpil Dursun gehört (siehe Interview), beklagt, dass viele Eltern immer noch nicht gut über das Schulsystem und die Wege zu den einzelnen Abschlüssen informiert seien – auch deutsche Eltern nicht.

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