"Kein Grund zu verzichten"

Erhöhte Terrorwarnstufe: Wie sicher fühlen sich Besucher auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt?

Saskia Muhs

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dpa

8.12.2023, 14:51 Uhr
Nach diversen Terroranschlägen ein mittlerweile vertrautes Bild: Polizisten stehen Wache auf dem Christkindlesmarkt. Wie sicher fühlen sich die Menschen in Nürnberg trotz hoher Terrorwarnstufe?

© Roland Fengler, NNZ Nach diversen Terroranschlägen ein mittlerweile vertrautes Bild: Polizisten stehen Wache auf dem Christkindlesmarkt. Wie sicher fühlen sich die Menschen in Nürnberg trotz hoher Terrorwarnstufe?

Der Krieg in Gaza hat auch direkte Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland und Europa. Die aktuelle Bedrohungslage ist daher auch zentrales Thema der Innenministerkonferenz (kurz: IMK) in Berlin. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Menschen in Bayern trotz insgesamt angespannter Sicherheitslage zum Besuch von Weihnachtsmärkten im Freistaat ermuntert.

"Es gibt keinen Grund, auf einen Christkindlmarktbesuch zu verzichten, ich selbst werde ganz sicher mehrere Weihnachtsmärkte besuchen", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" a, Freitag. "Unseren Sicherheitsbehörden liegen derzeit keine Erkenntnisse oder konkreten Hinweise vor, aus denen sich eine konkrete Gefährdung in Bayern ableiten lässt, das gilt für die Sicherheitslage allgemein wie speziell für Christkindlmärkte", erklärte der Minister.

Gleichwohl seien die Sicherheitsbehörden wegen des Krieges in Nahost stärker sensibilisiert und höchst wachsam. "Insbesondere die Terroranschläge der Hamas gegen Israel könnten Extremisten unterschiedlicher Couleur zu Anschlägen anstacheln, gerade auch angesichts der hohen Emotionalisierung", sagte er. "Polizei und Verfassungsschutz arbeiten eng zusammen und stehen in einem intensiven Austausch mit den Kollegen in den anderen Bundesländern und in den Bundesbehörden", erklärte Herrmann. Für Weihnachtsmärkte gebe es eng abgestimmt mit Polizei und Sicherheitsbehörden individuelle Sicherheitsmaßnahmen und maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte, beispielsweise mit Zufahrtssperren für Fahrzeuge.

Gegen Islamisten und Antisemiten kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf der Innenministerkonferenz zudem bundesweit eine "harte Gangart" an. Wir sehen im dschihadistischen Spektrum verstärkt Aufrufe zu Attentaten. Gerade jetzt müssen islamistische Gefährder genau im Blick behalten und weitere Radikalisierungsprozesse gestoppt werden."

Sicherheitsgefühl in Nürnberg groß

Nürnbergerinnen und Nürnberger sowie Touristen scheinen sich auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt offenbar trotzdem sicher zu fühlen, zumindest wenn es nach den Besucherzahlen geht. "Genaue Zahlen haben wir noch nicht, das Feedback der ersten Woche von Händlern und Beschickern ist aber sehr positiv" so Marco von Dobschütz-Dietl, Leiter des Nürnberger Marktamts auf Anfrage unserer Redaktion. Auch nach dem gelungenen Start und der langen Einkaufsnacht ging es positiv weiter, auch unter der Woche kamen laut Dobschütz-Dietl viele Menschen auf dem Christkindlesmarkt. "Wir haben bereits ein gutes Sicherheitskonzept mit Polizeipräsenz und Zufahrtssperren, das ist ausreichend", so Dobschütz-Dietl.