Explosion in der Nürnberger Südstadt: Haus unbewohnbar

8.7.2020, 08:48 Uhr
Die Front des Gebäudes wurde bei der Explosion schwer beschädigt.

© ToMa Die Front des Gebäudes wurde bei der Explosion schwer beschädigt.

Der Ruß klebt überall an den Wänden. Wie heftig die Explosion war, die am Dienstagabend Teile der Wölckernstraße erschütterte, lässt sich nur erahnen. Der Schutt, der vor den Resten der Schaufenster des Wohn- und Geschäftshauses liegt, die Scherben und Trümmer, veranschaulichen aber die Kräfte, die auf das Gebäude wirkten. Die Ladenzeile des Lebensmittelgeschäfts im Untergeschoss wurde zerstört, das Innere gleicht einem schwarzen Loch. Einzelne Brocken wurden so weit geschleudert, dass sie umliegende geparkte Autos trafen.

Was genau geschah, ist derzeit noch unklar. Mehrere Anwohner schlugen nach dem lauten Knall um exakt 20.07 Uhr Alarm. Die Feuerwehr sprach am Abend von einer Explosion - wie es dazu kommen konnte, das ermitteln derzeit Experten der Nürnberger Polizei. Amateuraufnahmen, die nordbayern.de vorliegen, zeigen, wie unmittelbar nach der mutmaßlichen Detonation tiefschwarzer Rauch aus dem Gebäude dringt.

Die Feuerwehr sprach von einem "beginnenden Vollbrand mit hoher Intensität", hatte die Flammen, die sich auch im ersten Obergeschoss ausgebreitetet hatten, aber relativ schnell im Griff. Weitere Einheiten mit Atemschutz durchsuchten die Rückseite des Gebäudes.

THW überprüft jetzt die Statik

"Wir mussten eine weibliche Person über den Treppenraum retten", sagte Harald Dankert von der Nürnberger Berufsfeuerwehr. Die Retter durchkämmten das komplette Gebäude und mussten dabei mehrere Wohnungen aufbrechen. "Wir haben aber glücklicherweise keine weiteren Menschen gefunden." Die gerettete Frau wurde dem Rettungsdienst übergeben. Ein weiterer Mensch verletzte sich durch umherfliegende Glassplitter, die Polizei spricht von leichteren Blessuren. 

Wie schwer die Schäden an dem Gebäude sind, soll nun ein Experte des Technischen Hilfswerk (THW) herausfinden. Durch die Flammen wurden Gas- und Stromleitungen allerdings so stark beschädigt, dass Techniker die Versorgung abstellen und sichern musste. Das Gebäude gilt daher als nicht mehr bewohnbar. Darüber hinaus ist womöglich die Statik des Hauses beschädigt worden, der genaue Sachschaden bleibt zunächst aber unklar. Zunächst entschieden sich die Kräfte vor Ort gegen Abstützmaßnahmen, die Feuerwehr nagelte aber Bretter an die offene Fensterfront. Die Wölckernstraße blieb bis kurz nach Mitternacht gesperrt. 


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