"Frankenmexx" lockte Freunde der japanischen Mangas

9.12.2013, 09:00 Uhr
Manga-Fans: Sandra als "Zelda" und Stefanie als "Link"(li.).

© Michael Müller Manga-Fans: Sandra als "Zelda" und Stefanie als "Link"(li.).

Zwei Weibsteufel mit Dreizack und ein roter Drache sitzen in der Linie 6 Richtung Peterskirche. Ein eher seltener Anblick. Doch heute wimmelt die Südstadt von Kostümierten. Schuld daran ist die „Frankenmexx“.

„Wir wollen der Szene eine Bühne geben. Was hier läuft, ist weder Kindergarten noch Realitätsflucht“, unterstreicht Veranstalter Florian Wegmann. Die mittlerweile fünfte Auflage der „Frankenmexx“ ist ein Weihnachtsevent. Bedeutet: Es gibt neben Händlern, einem Flohmarkt und einem Tanzwettbewerb auch das weihnachtliche „Wichteln“. Doch im Mittelpunkt steht Cosplay, eine etwas andere Modenschau. Die japanischen Mangas werden von bunten Gestalten bevölkert, die die Fantasie anregen.

Aus dieser Leidenschaft heraus hat sich das Cosplay entwickelt. Eine Art Maskenball, bei dem Fans sich im Stil ihrer Lieblinge aus Erfolgsserien wie „Dragonball“ kostümieren. Während in Japan solche Kostüme schon zum gängigen Straßenbild gehören, ist diese Jugendkultur bei uns noch relativ unbekannt. Cosplay ist eine von Frauen dominierte Szene. Männer sind hier Mangelware. Einfach zu erklären: Jungen setzten sich ungern an die Nähmaschine. Nicht so Marc. Der 15-Jährige mimt einen Charakter aus der Serie „Fairy Tail“. „Ich würde gerne nähen können und lerne es zurzeit“, erklärt Marc.

Zumindest habe er sein Kostüm heute selbst weihnachtlich aufgepeppt. Es gehe beim Cosplay darum, etwas Besonderes zu sein. Zusammen mit Gleichgesinnten macht Marc Fotos und Filme. Die „Frankenmexx“ biete den Rahmen, um andere Cosplay-Begeisterte kennenzulernen.

Alexander und Julian stehen nicht auf bunte Outfits. Ihre Verkleidung wirkt wie eine Mischung aus den „Blues Brothers“ und der Bande aus Quentin Tarantinos Film „Reservoir Dogs“. „Wir sind Auftragskiller aus dem Manga ,Fallen Angel‘. Es geht uns um die Bereinigung des Gegenpols“, erklärt der 20-jährige Julian. Man erfülle bei der Arbeit auch Wünsche: kurz und schmerzlos oder langes Leiden? „Auch Ort und Zeit sind planbar - und ob es danach einen Kaffee gibt“, sagt Alexander.

Weitaus niedlicher kommt die 18-jährige Sandra daher. Sie ist als Zelda verkleidet, der Hauptcharakter der gleichnamigen japanischen Videoserie. Das Kostüm ist liebevoll gestaltet, goldene Styropor-Krone inklusive. „Vor drei Jahren habe ich mit Cosplay begonnen und seither schon einige Kostüme genäht“, verrät Sandra.


 

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