Wahlkampf-Unterstützung

Freie Wähler wollen CSU-Bewerber Brehm mit Erststimmen helfen

Marco Puschner

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21.9.2021, 13:49 Uhr
Ein Plakat der Freien Wähler mit der Empfehlung, die Erststimme an Sebastian Brehm (CSU) zu vergeben. 

© Brigitte Wellhöfer, NNZ Ein Plakat der Freien Wähler mit der Empfehlung, die Erststimme an Sebastian Brehm (CSU) zu vergeben. 

Sebastian Brehm glaubt zwar nach wie vor, dass er wie schon 2017 den enorm spannenden Wahlkreis Nürnberg-Nord für sich entscheiden und seine Hauptrivalinnen Gabriela Heinrich (SPD) und Tessa Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen) hinter sich lassen kann. "Aber knapp wird es auf alle Fälle." Insofern freue er sich über jede Unterstützung, so der CSU-Bundestagsabgeordnete - und daher freilich auch über die Plakate der Freien Wähler (FW).

FW-Chef und Brehm im Doppel

Die appellieren derzeit an ihre Sympathisanten, nur mit der Zweitstimme den FW ihr Vertrauen zu schenken, mit der Erststimme aber den CSU-Bewerber zu unterstützen. Auf dem entsprechenden Plakat sind Brehm und FW-Stadtverbandschef Jürgen Horst Dörfler, selbst ein Mann mit CSU-Vergangenheit, zu sehen. Dabei haben die FW mit dem Polizisten Thomas Estrada eigentlich einen eigenen Direktkandidaten für Nürnberg-Nord aufgestellt. Der aber hat keine realistische Chance, das Direktmandat zu erobern. Was Dörfler als Estradas Vorgänger aus eigener Erfahrung weiß. Er holte vor vier Jahren 2,1 Prozent der Stimmen.

Und so zeigen sich die FW, die in Bayern als Juniorpartner gemeinsam mit der CSU regieren, dem Koalitionspartner gegenüber generös und wollen Brehm offenkundig dabei helfen, sein Mandat zu verteidigen. "Die Freien Wähler haben mich gefragt, ob man mich unterstützen darf, und ich habe da natürlich nichts dagegen", sagt der 49-Jährige.

Der Inhaber einer Steuerkanzlei geht davon aus, dass er sein Direktmandat verteidigen muss, um seine parlamentarische Laufbahn fortsetzen zu können. Der Hintergrund: Die Konservativen haben bei den vergangenen drei Bundestagswahlen in Bayern sämtliche Wahlkreise gewonnen. Allein, dieser Erfolg hat eine Kehrseite - in den Jahren 2009 und 2017 führte dies dazu, dass kein einziger christsozialer Politiker über die Landesliste der Schwarzen ins Parlament einzog, weil die der CSU zustehenden Plätze über die Wahlkreisgewinner mehr als ausgeschöpft waren.

Brehm denkt, dass es dieses Mal ähnlich laufen wird. Gewinnt er nicht seinen Wahlkreis, wäre er dann draußen - im Gegensatz zu Heinrich oder Ganserer, die auch ohne Direktmandat gute Chancen haben, über die Landeslisten ihrer Parteien das Ticket nach Berlin buchen zu können. Dabei, sagt Brehm, könne er sich als Haushaltspolitiker dafür stark machen, weiter Fördermittel nach Nürnberg zu bringen. "Ich erfahre viel Zuspruch", berichtet der frühere Chef der CSU-Stadtratsfraktion aus dem Wahlkampf. Nun also auch in Form von Plakaten, die gar nicht seine Partei aufgestellt hat.

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