Erinnerung an die Opfer

Gedenktag in Nürnberg: "Nie wieder Faschismus und nie wieder Krieg!"

Anne-Sophie Reiß

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27.1.2024, 16:15 Uhr
Zur Kundgebung der VVN BdA am Gedenktag des Holocaust sammelten sich die Demonstrierenden auf dem Platz der Opfer des Faschismus in Nürnberg.

© Anne-Sophie Reiß Zur Kundgebung der VVN BdA am Gedenktag des Holocaust sammelten sich die Demonstrierenden auf dem Platz der Opfer des Faschismus in Nürnberg.

Das Nürnberger Evangelische Forum für den Frieden (NEFF) hat am Holocaust-Gedenktag gemeinsam mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VNN BdA) an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert und eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus veranstaltet. Die einstündige Demonstration fand auf dem Platz der Opfer des Faschismus im Süden Nürnbergs statt und wurde musikalisch von dem SPD-Chor "MindestTon" begleitet. Es kamen insgesamt 200 Menschen, wie ein Polizeisprecher berichtete. Die Veranstalter sprachen von 700 Beteiligten.

"Wenn uns die Geschichte des 27. Januar etwas mahnt, dann dass wir wachsam bleiben müssen - gegen Krieg, Verfolgung und Ausgrenzung", sagte Tatjana Sambale, Landesvorstandsmitglied der VNN BdA. Die Hauptrednerin sprach sich für mehr Toleranz und Vielfalt in Deutschland aus und dass der Rechtsruck in diesem Land an seinen Ursachen bekämpft werden müsste.

Provisorische Infotafel aufgestellt

Dazu gehöre auch, den Opfern des nationalsozialistischen Regimes vernünftig zu gedenken. Rolf Engelmann, Sprecher des Beirats des Nachbarschaftshauses, sprach besonders über das Leid der Bevölkerung Leningrads während ihrer Belagerung durch die Nationalsozialisten und die Befreiung durch die Rote Armee.

Wieder brachten die Demonstrierenden Plakate und große Banner zur Kundgebung mit.

Wieder brachten die Demonstrierenden Plakate und große Banner zur Kundgebung mit. © Anne-Sophie Reiß

Die VVN hatte sich in den letzten Jahren um eine Bepflanzung des Platzes bemüht. Dennoch fehle der Inhalt, wie die Organisatoren der Veranstaltung, Chris Mößner, Georg Neubauer und Hans-Peter Schütz, fanden. Aus diesem Grund stellten die Veranstalter während der Kundgebung eine provisorische Tafel auf, die die geschichtliche Bedeutung des Ortes erklärt. So wollen sie eine würdigere Erinnerungskultur fördern. Die Stadt habe eine größere Tafel aus Kostengründen bisher abgelehnt, berichteten die Sprecher.

Das Friedensmuseum Nürnberg beteiligte sich ebenfalls an der Kundgebung. Die Vorstandmitglieder Elke Winter, Siegfried Winter und Wolfgang Nick brachten zwei Tafeln des Nürnberger Künstlers Alfred Emmerling mit. Emmerling sei seit 1960 aktiv gegen den Faschismus. Seine politischen Grafiken übergab er vor kurzem dem Friedensmuseum, damit dieses seine Werke nicht nur ausstelle, sondern auch politisch verwende. Die Tafeln Emmerlings standen dabei direkt neben dem Gedenkstein auf dem Platz der Opfer des Faschismus.

Die Vorstandmitglieder des Friedensmuseums Nürnberg brachten zur Kundgebung zwei Werke des Künstlers Alfred Emmerling mit.

Die Vorstandmitglieder des Friedensmuseums Nürnberg brachten zur Kundgebung zwei Werke des Künstlers Alfred Emmerling mit. © Anne-Sophie Reiß

Viele der Demonstrierenden legten auch Blumen vor dem Gedenkstein ab. Andere kamen mit großen Bannern oder selbstgemachten Schildern zu der Kundgebung. Samuel Wälzel, einer der Demonstranten, erklärt: "Ich bin hier, weil mir das wirklich wichtig ist, vielen Menschen zu zeigen, die vielleicht rechts oder extrem rechts orientiert sind, dass wir das in Deutschland nicht wollen und nicht brauchen. Gerade bei solchen Veranstaltungen wird klargemacht, dass sowas wie der Faschismus der Nationalsozialisten nie wieder passieren darf."

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