Grüne Attraktion: Neuer Quelle-Park begeistert die Anwohner

04.08.2020, 05:38 Uhr
Eine neue grüne Attraktion ist der Quellepark neben dem früheren Versandhauskomplex an der Wandererstraße in Eberhardshof.

© Foto: Michael Matejka Eine neue grüne Attraktion ist der Quellepark neben dem früheren Versandhauskomplex an der Wandererstraße in Eberhardshof.

"Wir wollen einen Quellepark" - diesen Satz schrieben vor zehn Jahren Kinder des Horts Wandererstraße auf das Pflaster des damaligen Parkplatzes von Quelle. Ein Jahr zuvor hatte das Versandhaus Insolvenz angemeldet. Die Anwohner, viele Kinder aus den benachbarten Kindergärten und Horten sowie die Bürgervereine setzten sich von Anfang an für etwas mehr Grün in der sonst so grauen Weststadt ein. Auch die Stadt machte sich für die Errichtung eines Parks in Eberhardshof stark und erwarb 2015 nach zweijährigen Planungen das benötigte Gelände.

2017 startete schließlich die Bürgerbeteiligung, bei der die Bewohner von Eberhardshof ihre Wünsche und Vorschläge für die Errichtung eines Parks einbringen durften. 2019 begannen die zehnmonatigen Bauarbeiten. Nun können die Kinder vom Hort Wandererstraße zufrieden auf die neue Grünanlage blicken. Sie übernehmen – wie andere Kitas und Initiativen im Stadtteil – eine Patenschaft für drei Obstbäume.


Quartierspark auf Quelle-Gelände: Spatenstich im August 2019


"Die Kinder geben nun mit der Patenschaft etwas zurück", erklärt Erzieherin Hannelore Waldmann, "weil man ihnen damals zugehört hat." Insgesamt 16 Obstbäume werden von ihnen mehrmals wöchentlich gegossen – und wenn die Zeit reif ist, werden auch die Früchte geerntet.

Klein und Groß, unter ihnen (v. li. vorne) SPD-Stadtrat Michael Ziegler, OB Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel, freuen sich über den neuen Quellepark.

Klein und Groß, unter ihnen (v. li. vorne) SPD-Stadtrat Michael Ziegler, OB Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel, freuen sich über den neuen Quellepark. © Foto: Michael Matejka

Neben dem Bereich für die Obstbäume lädt eine mit Bäumen gesäumte Wiese zum Entspannen ein. Aber auch an den Bewegungsdrang von Kindern und Jugendlichen in Eberhardshof haben die Verantwortlichen gedacht: Mit Hilfe von Sportgeräten und auf einem Spielplatz können sie sich künftig austoben. Ein kleiner Brunnen inmitten des Quelleparks sorgt zudem für wohltuende Frische an heißen Sommertagen.

In Schollen angelegt

Angelegt sind diese Bereiche in sogenannten Schollen. Das Motto des Parks ist es, alle Bevölkerungsschichten anzusprechen. Erholung und Grün, Treffpunkt und Gemeinschaft sowie Bewegung und Aktivität wurden unter einen Hut gebracht.

"Heute ist ein Feiertag für Eberhardshof", zitierte Baureferent Daniel Ulrich bei der Einweihungsfeier SPD-Stadtrat Michael Ziegler, den langjährigen Antreiber des Projekts. Auch OB Marcus König und Bürgermeister Christian Vogel sind stolz darauf, was Nürnberg gemeinsam geschafft hat. Die Stadtratsparteien, Bürgervereine, Anwohner und das Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner, die den 2,26 Millionen teuren Quellepark gestalteten, arbeiteten gemeinschaftlich zusammen.


"Quellepark": Eberhardshof bekommt neue grüne Lunge


Laut König haben sie sich entgegen des Trends bewusst gegen einen neuen Parkplatz oder Wohnblock entschieden. Für ihn seien besonders in dicht besiedelten Gebieten grüne Erholungsflächen wichtig. Auch die ersten Parkbesucher sind von der neuen Grünanlage angetan. Ein vierfacher Vater bemängelt nur, dass der Spielplatz eher für größere Kinder geeignet sei, sonst sei er aber sehr gelungen. Ein kleiner Parkabschnitt wird erst 2021 fertiggestellt, da eine Wohnanlage neben dem Park zuvor errichtet werden muss.

18 Kommentare

realo

Es geht ausschließlich um Nachtlärm in der Stadt durch Jugendliche, nicht um Kinder-oder Verkehrslärm oder Wegziehen aufs Land; die eingeforderte Nachtruhe ist gerichtlich auf 8 Stunden von 22 bis 6 Uhr bestätigt. Und hier sind Jamnitzerplatz, Wöhrder Wiese, Hallplatz, Liebesinsel usw. gemeint. Alle anderen Argumente sind Themenverfehlung!

Mumpfl

@Mai Si: offensichtlich war das zu schwierig für sie, aber ich erklärs gern noch mal: doch, es ging um den Lärm, zumindest in meinem Beitrag bezog ich mich auf Zitate wie: " Schon Tage vor der Eröffnung wurde der Park bis spät in die Nacht von lärmenden Kindern und Jugendlichen belagert" .
Die Alternativen zu diesem Park wäre lt. Artikel ein Parkplatz gewesen. Entweder wäre diesen Anwohnern ja dann ein Parkplatz mit entsprechendem Verkehr lieber gewesen, oder sie hätten sich auch darüber beklagt. So oder so kann ich nicht verstehen, wie jemand der sich schon an den Geräuschen die ein Park erzeugt stört, in so einer zentralen Lage wohnt, wo er doch scheinbar kein Interesse am Zusammenleben in der Gemeinschaft hat. Darum gings. Was sie ansprechen sind ja nochmal ganz andere Punkte.

TK23

@ Eduard nö danke, kommen sie doch lieber zu mir aufs Dorf und genießen Sie die ländliche Ruhe. ;-)
Wenn sie unbedingt mitten in der Stadt wohnen wollen dann ist das ihr problem. Ich wollte es nicht mehr.

Mal abgesehen davon haben viele Gerichte immer wieder Bestätigt das Kinder"Lärm" kein Lärm darstellt und zu tolerieren ist. Seit 2011 steht das auch in §22 Abs. 1a des Bundesimmissionsschutzgesetzes.

Mai Si

An die klugen Kommentatoren, die empfehlen, man möge doch aufs Land oder auf einen Einödhof ziehen: Es geht nicht um die übliche Geräuschkulisse einer Großstadt. Wer Vandalismus und Ruhestörung mitten in der Nacht als normal erachtet, wer findet, es gehört halt dazu, wenn Menschen nachts Angst haben durch einen Park oder sogar durch den Hauptbahnhof gehen, weil das in einer großen Stadt halt so ist. Wer all das verteidigt, sollte sich überlegen, ob es nicht besser wäre, wenn sie und ihresgleichen in der Einöde leben und das Zusammenleben in der Gemeinschaft denjenigen überlassen, die noch wissen was Rücksicht ist und was Gemeinschaft wirklich bedeutet.

Mumpfl

Also wenn man mitten in der Stadt wohnt und einen Parkplatz mit Autoverkehr einem Park mit spielenden Kindern vorzieht läuft doch irgendwas falsch in der Birne?!? Warum zur Hölle wohnt man denn dann da und nicht auf einem Einödhof?