Unwetter über Franken
Heftige Gewitter über Nürnberg: Feuerwehr zieht Bilanz
9.6.2023, 06:50 Uhr
Am Donnerstagnachmittag hat es über Nürnberg ordentlich gekracht. Ab 15.30 Uhr entlud sich ein starkes Gewitter mit heftigen Blitzen, Donner, viel Regen und punktuell starkem Hagel über dem Stadtgebiet. Das hielt die Einsatzkräfte mächtig auf Trab. Am Freitagmorgen zieht die Berufsfeuerwehr Nürnberg Bilanz.
"Rasch zeigte sich, dass der Schwerpunkt des Unwetters über dem Nürnberger Nord-Westen liegt", erklärt Pressesprecher Sebastian Kahl in einer Mitteilung. Die Stadtteile Boxdorf und Großgründlach waren besonders schwer betroffen.
Alleine in diesem Bereich mussten die Einsatzkräfte rund 150 Mal zu Unwettereinsätzen ausrücken. Dafür hat die Integrierte Leitstelle(ILS) Nürnberg sämtliche Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet zum Einsatz gerufen.
Auch die Einsatzkräfte der fünf Wachen der Berufsfeuer waren phasenweise komplett in verschiedenen Einsätzen gebunden. Zu den typischen Unwettereinsätzen wie vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen kamen zahlreiche Brandmeldeanlagen und Feuermeldungen hinzu, die eingeschlagene Blitze verursacht haben. Diese Einsätze verliefen aber allesamt glimpflich.
Wie bei so starkem Unwetter üblich, haben auch am Donnerstag viele Menschen den Notruf gewählt. Deshalb hat die ILS zusätzliche Notrufannahmeplätze besetzt und den Einsatzführungsdienst mit zusätzlichen Kollegen verstärkt, erklärt die Feuerwehr.
Im Zeitraum zwischen 15 Uhr und 18 Uhr gingen in der Leitstelle 556 Notrufe über 112 ein. Bis um 21:30 Uhr haben die Feuerwehren 231 Einsätze im Stadtgebiet von Nürnberg, elf in der Stadt Fürth, zwölf in der Stadt Erlangen, einer im Landkreis Erlangen-Höchstadt, acht im Nürnberger Land und acht im Landkreis Fürth abgearbeitet.
Im besonders stark betroffenen Norden von Nürnberg waren auch zahlreiche Kräfte der THW-Ortsverbände Nürnberg und Erlangen im Einsatz. Sie unterstützten mit besonders leistungsstarken Pumpen und Sandsäcken und bei der Beurteilung der Statik von Gebäuden oder Baugruben.
Insgesamt waren alleine in Nürnberg ungefähr 250 Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr im Einsatz.
Kurz vor 22 Uhr war der Spuk vorbei und bei den Einsatzkräften kehrte wieder Normalbetrieb ein. Nach aktuellem Kenntnisstand gab es durch das Unwetter in Nürnberg keine Personenschäden. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens liegen der Pressestelle der Feuerwehr Nürnberg keine Informationen vor.
Die gute Nachricht an diesem Unwetternachmittag: Der Deutsche Evangelische Kirchentag war kaum betroffen. Es musste lediglich eine Veranstaltung im Bereich des Messegeländes aufgrund regenbedingter technischer Probleme abgesagt werden. Das übrige Veranstaltungsprogramm konnte wie geplant stattfinden.
Dieser Artikel wurde am 09.06.23 um 06:50 Uhr aktualisiert.
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