Horch amol: Tiere töten im Nürnberger Tiergarten
28.10.2020, 17:32 UhrNürnbergs Tiergarten-Chef Dag Encke bereitet die Öffentlichkeit auf das Töten von Symboltieren vor: Löwen-Männchen Subali könnte das erste prominente Opfer des Populationsmanagements sein. Denn im Löwengehege stellt sich kein Nachwuchs ein, derzeit wird untersucht, ob das am weiblichen oder männlichen Tier liegt.
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Sollte es an Männchen Subali, das seit August 2018 in Nürnberg lebt, liegen, bliebe nur die gezielte Tötung, um mit einem neuen Löwen den für den Artenschutz notwendigen Nachwuchs bei den asiatischen Löwen produzieren zu lassen. Denn Subali kann wohl nicht mehr an einen anderen Zoo abgegeben werden. Dazu ist der Löwe zu alt.
Das Töten und anschließende Verfüttern von Tieren ist absolut nichts Ungewöhnliches im Tiergarten am Schmausenbuck, betont Encke im Podcast : "Wir haben schon eine sehr große Bandbreite an Tieren verfüttert. Das fängt an bei Nagetieren wie Bibern, geht weiter bei kleinen Raubtieren wie Fuchsmangusten. Wir haben aber auch schon Kafran-Büffel und hoch bedrohte Tiere wie Somalie-Wildesel töten müssen." Kritikern widerspricht der Tiergarten-Direktor: "Wir müssen das tun. Wenn wir bei den bedrohten Tieren mit dem Züchten aufhören, stirbt eine Tierart wegen Missmanagements aus. Das können wir uns nicht leisten."
Häufig werde gefordert, Tiere auszuwildern statt sie zu töten. Laut Encke sei dies eine unrealistische Vorstellung. "Die Dramatik der Naturzerstörung ist den meisten Menschen nicht bewusst." Die Annahme, Tiere in die Freiheit zu entlassen, "ist längst zur tödlichen Falle geworden". Encke nennt die Prinz-Alfred-Hirsche als Beispiel.
Letzter Garant fürs Überleben
Deren natürlicher Lebensraum auf den Philippinen sei auf ein Prozent der ursprünglichen Fläche geschrumpft. "Wir sind in vielen Fällen die letzten Garanten für das Überleben der Tiere", so Encke. Um dies weiterhin gewährleisten zu können, müssten überzählige Tiere aus den Gehegen geholt werden. Encke betont, dass auch unter ethischen Aspekten eine Tötung, die wegen der sogenannten biologischen Indikation erfolgen muss, zu vertreten sei. Doch hören Sie selbst.....
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