Großdemo in Nürnberg
Hunderte Geschäfte sollen Arbeit heute niederlegen: Das müssen Sie zum Streik wissen
17.5.2023, 07:05 UhrAm 17. Mai ruft die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bayerischen Handel zum Streik auf. Beschäftigte von 170 Betrieben sind davon betroffen. Streikende aus allen bayerischen Regierungsbezirken reisen mit über 70 Bussen nach Nürnberg. Dort um 10 Uhr beginnt die Kundgebung, an der Landesbezirksleiterin Luise Klemens sprechen wird. Enden soll die Veranstaltung gegen 12 Uhr.
Beschäftigte dieser Geschäfte und Märkte sollen ihre Arbeit niederlegen: Alliance Healthcare, Amazon, Bauhaus, Chefs Culinar, Dehner Gartencenter, Douglas, Edeka, Esprit, eurotrade Flughafen, Galeria Karstadt Kaufhof, Globus, H&M, Hoffmann, Hugendubel, Ikea, Kaufland, Lidl, Marktkauf, Massimo Dutti, MediaMarkt, Metro, netto, Norma, Rewe, Saturn, Selgros, Sport Scheck, Stahlgruber, Transgourmet, V-Markt und Zara.
Erneuter Streik wegen Tarifverhandlungen
Seit April versuchen die Verbände der Arbeitnehmenden Entgelterhöhungen zwischen drei und vier Prozent für das Jahr 2023 durchzusetzen. Löhne und Gehälter sollen im Einzel- und Versandhandel um 2,50 Euro in der Stunde erhöht werden, sowie Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat. Im Groß- und Außenhandel fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent sowie einen Anstieg der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
"Egal ob bei Mieten, Lebensmitteln, Energiekosten oder Mobilitätskosten, überall sind die Preise bereits im letzten Jahr explodiert [...] Für die Beschäftigten eine dramatische Entwicklung. Die Angebote der Arbeitgeber zeigen, dass jeder Euro erkämpft werden muss," erklärt Hubert Thiermeyer, verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel. Viele Beschäftigte seien in einer existenziellen Krise, ergänzt Thomas Gürlebeck, verdi.Verhandlungsführer im bayerischen Großhandel.