Impfkampagne

Impfstoffmangel: Demnächst drohen Engpässe für die erste Dosis

Wolfgang Heilig-Achneck

Lokalredaktion

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12.5.2021, 20:43 Uhr
Den begehrten Piks soll es bald verstärkt auch dezentral geben. Aber die verfügbaren Impfdosen sind immer noch allzu begrenzt. 

© Roland Fengler Den begehrten Piks soll es bald verstärkt auch dezentral geben. Aber die verfügbaren Impfdosen sind immer noch allzu begrenzt. 

In der kommenden Woche sehe es noch ganz gut aus, meint Christine Schüßler, die Koordinatorin für das Impfzentrum in der NürnbergMesse mit seinen mobilen Teams. Genau 11.438 Impfdosen seien der Stadt für die Woche ab dem 17. Mai zugeteilt - gewünscht hätte man sich 16.000. Ohne die Probleme rund um die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson sähe es allerdings vermutlich besser aus.

Die Mengen, die den Hausärzten zur Verfügung stehen, sind in den Mengenangaben für die Stadt nicht enthalten. Wie viele Bürger ihren Schutz von niedergelassenen Medizinern erhalten, erfährt die Stadt jeweils erst im Nachhinein. Bis weit in den Juni hinein sollen sich die Zuteilungen, nach den bisherigen Prognosen, auf etwa demselben Niveau bewegen. Doch stehen dann etwa 1500 Zweitimpfungen pro Tag an - insgesamt also gut 10.000 pro Woche. Das schränkt den Spielraum für Erstimpfungen massiv ein.

Auch aus diesem Grund können spezielle Schwerpunktaktionen nicht vor dem 9./10. Juni beginnen. Das gilt vor allem für die angekündigten Einsätze der mobilen Impfteams in Stadtteilen mit überdurchschnittlich hohen Infektionszahlen. Bis dahin stehen neben dem Impfzentrum in der Messe noch die Impfstellen im City-Point und in der alten Kfz-Zulassungsstelle in Großreuth zur Verfügung - wer dort geimpft werden will, muss sich freilich vorab beim Impfportal Bayern registrieren, um einen Termin zu erhalten.

Frühestens in einem Monat können auch die dezentralen Angebote anlaufen, die in Zusammenarbeit mit der Noris Arbeit (Noa) geplant sind. Mit Unterstützung muttersprachlicher Multiplikatoren und Vertrauenspersonen soll dort die Aufklärung verstärkt werden, begleitet vom Einsatz der mobilen Teams. Weitere Aktionen sind für Schulabsolventen auf der Suche nach einer Ausbildung vorgesehen. Außerdem in Einrichtungen der Obdachlosenhilfe: Den Klienten, die oft einen großen Bogen um Arztpraxen oder Impfzentren machen und eher unregelmäßig kommen, soll vor allem der Impfstoff von Johnson & Johnson angeboten werden. Bei ihm ist die volle Wirkung bereits mit einer Dosis zu erreichen.